Mobilität in Neuss Tempo 30 durch Rosellerheide
Rosellerheide/Schlicherum · Tempo-Limit gilt immer öfter auch für Kreisstraßen. In Rosellerheide ist es nun Fakt.
In ganz Rosellerheide gibt es nur noch eine Geschwindigkeit: Tempo 30. Die Schilder wurden vor einigen Tagen auch an den beiden Durchgangsstraßen aufgestellt und lassen Verena Kiechle (SPD) jubeln. „Das ist seit Jahren ein Wunsch vieler hier“, sagt sie und kündigt an: „Schlicherum wird bald folgen.“
Die Geschwindigkeitsbeschränkung wurde nach einem Vor-Ort-Termin Ende vorigen Jahres angeordnet, an dem auch die Bezirksausschuss-Vorsitzende Jessica Köster (CDU) teilnahm. Ein politisches Gremium beschäftigte die Frage nicht. Vielleicht ein neues Beispiel für „Sitzungs-Ökonomie“? Denn nachdem Kiechle beim Ortstermin angekündigt hatte, für die Ratsmehrheit einen entsprechenden Antrag zu stellen, stimmte die Verwaltung schon zu. Dass der Vorstoß im Rat eine Mehrheit gefunden hätte, stand und steht außer Zweifel.
Schon im vergangenen April hatte die Kooperation von SPD, Grünen und UWG/Aktiv einen Grundsatzbeschluss gefasst, Tempo 30 im Stadtgebiet auszuweiten. Für sechs innerstädtische Straßen wurde dieses Limit unmittelbar beschlossen, die Verwaltung überdies mit Prüfung der Frage beauftragt, wo das noch möglich wäre.
In jener denkwürdigen Sitzung wurde überdies Tempo 40 für eine Handvoll weiterer Straßen auf den Weg gebracht. Dazu gehörte auch die Neukirchener Straße in der Ortsdurchfahrt von Rosellerheide. Im Nachhinein war das aus Sicht der SPD aber Quatsch. Denn in dieser Achse gab es auf einmal unterschiedliche Tempozonen und einen entsprechenden Schilderwald. Weil für sie wie auch für ihre CDU-Kollegin nicht infrage kam, die kurze Tempo-30-Zone vor dem Kindergarten für eine schnellere aber einheitliche Regelung aufzugeben, wird das Tempo nun generell gedrosselt. Und zwar eben auch auf den Kreisstraßen 30 (Neukirchener Straße/Neuenberger Straße) und K 20 (Rosellener Kirchstraße/Ueckerather Straße). Dass diese eine Sammelfunktion für den überörtlichen Verkehr haben, trat bei der Bewertung hinter die Tatsache zurück, sagt Kiechle, dass diese Straßen zu schmal sind, um beiderseits Radwege zu bauen. Und dass in Rosellerheide mehr Rad gefahren werde, ist nach Kiechles Darstellung Fakt.
Sie hofft, dass das Tempolimit Autofahrer abschreckt, diese Durchfahrten zu nutzen und sie lieber auf die Ortsumfahrung (B 477 - Villestraße (L 142) – K 33) ausweichen. Zeitlich, sagt sie, würde das lohnen.