Neusser Bauverein plant 700 Wohneinheiten
Großes Programm bis 2018: Baustart an der Hülchrather Straße im Frühjahr.
Neuss. Der Vorstandsvorsitzende Frank Lubig fasste es am Montag kurz: Es sei auch weiterhin die Kernaufgabe des Bauvereins, die Menschen in Neuss mit zukunftsfähigem und bezahlbarem Wohnraum zu versorgen. 2013 ist das, so seine Bilanz, wieder erfolgreich gelungen, und auch der Ausblick auf das laufende Jahr fällt demnach positiv aus.
Bis 2018 will der Bauverein 500 Wohnungen erstellen, die jetzt fest geplant oder schon im Bau sind. 180 Millionen Euro macht das Investitionsvolumen dafür aus. Lubig tritt dabei einem oft geäußerten Vorwurf entgegen: Der Bauverein bebaue nicht quasi im Alleingang städtische Grundstücke.
In dem Gesamtkomplex bis 2018 entstünden lediglich 14 Einheiten — zwölf öffentlich geförderte Miet-Einfamilienhäuser an der Pskowstraße im Stadionviertel, zwei an der Hymgasse — auf von der Stadt angekauftem Areal.
„Wir wären ja froh, wenn es mehr Grundstücke gäbe“, sagt Lubig. „Doch Fakt ist: Städtische Flächen zur Wohnbebauung gibt es nur in Norf.“ Dort wird der Bauverein nach jüngstem Ratsbeschluss 218 preiswerte Miet-Wohneinheiten und ein Altenheim an der Nievenheimer Straße errichten; eine Investition von 40 bis 50 Millionen Euro, die zu der geplanten Summe noch hinzukommen.
Das zusätzlich zu schultern sei kein Problem, sagt Lubig, auch der von der Politik vorgegebenen Zeitrahmen sei zu halten, „wenn denn die Voraussetzungen“ wie das Baurecht stimmten.
Ein Großprojekt des kommenden Jahres kündigt sich mit Vorarbeiten bereits an. An der Hülchrather Straße in Weckhoven ist das erste der vier 60er-Jahre-Hochhäuser abgerissen. Im kommenden Jahr sollen die Arbeiten für ein neues, generationenübergreifendes Stadtquartier beginnen.
Frei finanzierte und öffentlich geförderte Wohnungen mischen sich in den Häusern. 30 Appartments sind für die Belegung durch die Diakonie vorgesehen, die hier im Zuge des „Bielefelder Modells“ den Bewohnern Dienstleistungen anbieten wird.
Verzug hatte es an der Schillerstraße gegeben. Eine große Maßnahme mit 20 Doppelhaushälften, sechs Stadthäusern und 35 Eigentumswohnungen ist auf dem Gelände des früheren Finanzamts geplant.
Doch die Baukosten für die Doppelhäuser wurden höher als vom Bauverein erwartet, deshalb schrieb er die Leistungen neu aus. Jetzt sei ein Generalunternehmer gefunden, die Vergabe erfolgt, sagt Frank Lubig: Die Baustelle wird derzeit eingerichtet, Baustart soll am 1. Juli, Fertigstellung Ende 2015 sein.
Der Bauverein rechnet für 2014 mit einem Jahresergebnis von etwa 1,5 Millionen Euro.