Neusser Hockeyspieler feiernAufstieg in Erste Bundesliga
Mit zwei Siegen gelingt Schwarz-Weiß vorzeitig der Sprung in die höchste Klasse.
Um 14.08 Uhr blickte Till Brucke am Sonntag fast schon ungläubig, aber mit einem breiten Grinsen auf sein Smartphone. „Großflottbek hat in Köln 2:1 gewonnen“, stellte der Mannschaftsbetreuer des HTC SW Neuss fest. Weil der Tabellenführer zu diesem Zeitpunkt gegen den TTK Sachsenwald komfortabel mit 7:2 vorne lag, waren alle Zweifel ausgeräumt: Bereits vor den beiden abschließenden Partien am kommenden Wochenende in Hamburg ist den Schwarz-Weißen der Meistertitel und damit die Rückkehr in die Erste Hockey-Bundesliga nicht mehr zu nehmen. Am Ende gewann Neuss gegen Sachsenwald mit 8:2 (4:1).
„Der verdiente Lohn für harte Arbeit“, sagte HTC-Teammanager Stephan Busse glücklich. Unmittelbar nach der ersten Jubelarie war ihm aber klar, dass für ihn und Trainer Omar Schlingemann, der sich wegen einer unaufschiebbaren privaten Verpflichtung von seinem Co-Trainer Jonas Termijtelen vertreten ließ, der richtige Stress erst jetzt beginnt. „Fünf, sechs Neue müssen auf jeden Fall kommen, darunter möglichst zwei Hochkaräter“, sagte Busse.
Überlegungen, die Abwehrchef Christoph Martial, in Sachen Aufstieg ebenso wie viele seiner Teamkollegen inzwischen ein Fachmann, nach Spielschluss allerdings nicht interessierten. „Jetzt geht es vor allem darum, möglichst viel Bier in uns reinzuschütten“, sagte der Routinier lachend. „Wir haben es verdient, weil wir immer an uns geglaubt haben“, ergänzte Torjäger Sebastian Draguhn.
„Nach fast jedem Spiel hat der Gegner gesagt, er sei eigentlich besser gewesen. Aber gewonnen haben jedes Mal wir. Es wird zu wenig gewürdigt, dass wir vor der Rückrunde sieben Mann verloren und trotzdem keinen Punkt abgegeben haben“, sagte Busse. Auch gegen Großflottbek musste sich das Team ins Spiel hineinkämpfen. Die Führung durch Matthias Gräber (13. Minute) glichen die Gäste durch Klaas Hilmer aus (20.). Doch Draguhn (26.), Gräber (28.) und Roderick Musters (31.) stellten vor 300 Zuschauern noch vor der Pause die Weichen auf Sieg. In Halbzeit zwei trafen Draguhn (38., 47.), Joris Eshuis (40.) und Musters (64.) für Neuss.
Im ersten Spiel des Wochenendes hatte sich Neuss am Samstag zu einem glanzlosen 3:2 (3:1)-Sieg gegen den Großflottbeker THGC gemüht. „Das war echt schlecht“, sagte Schlingemann. Nach der Gästeführung durch Ross Bougoukas (6.) drehten Musters (12.), Oli Stümpel (16.) und Draguhn (33.) die Partie. Marius Müllers verkürzte nur noch (60.). Tags darauf wurden die Hamburger dann zum Stolperstein für Köln.