Neusser Springbrunnen werden fit gemacht

In zwei Wochen endet die Winterpause für die Brunnen — bis dahin ist noch einiges zu tun.

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Neuss. Der Frühling hat begonnen — und mit ihm die Zeit für Spaziergänge in der Stadt und ihren zahlreichen Grünanlagen. Dabei sind gerade die vielen Brunnen ein besonderer Hingucker. Jetzt werden sie für die warme Jahreszeit fit gemacht. Das Osterwochenende sei jedes Jahr der Stichtag für das Einschalten der Brunnenanlagen, sagt Peter-Josef Roßbach vom Amt für Umwelt und Stadtgrün. Das ist für den Betrieb sowie die Instandhaltung der Brunnen verantwortlich. Sie laufen von April bis Oktober, jeweils von 11 Uhr bis 20 Uhr, in den Sommermonaten sogar bis 22 Uhr.

Insgesamt 28 Zierbrunnen sind über das Neusser Stadtgebiet verteilt, knapp die Hälfte davon in der Innenstadt. Alle werden nach der Winterpause eingeschaltet, nur selten gebe es Ausfälle durch defekte Pumpen oder Undichtigkeiten, so Roßbach.

Jetzt laufen die Vorbereitungen, um die Brunnen in Betrieb zu nehmen. Pumpen und Motoren werden kontrolliert und wieder eingebaut — über den Winter wird ein Großteil von ihnen zum Schutz vor Kälte und Feuchtigkeit ausgebaut. Dann werden von meist fünf Leuten die Installationen gereinigt, das Wasser gewechselt und anschließend ein Probelauf gestartet. Das könne je nach Größe des Brunnens auch mal einen ganzen Tag dauern, erklärt Roßbach. Während des normalen Betriebes werden die Brunnen einmal pro Woche von den Mitarbeitern Helmut Bartusch und Detlev Weiß kontrolliert. Sie fahren dann ihre Runde — von der Furth bis nach Rosellen.

„Die meisten Brunnen haben ein eigenes Wasserreservoir mit Umwälzanlage“, erklärt Roßbach. Bei Bedarf werde unbedenkliches Desinfektionsmittel hinzugegeben, um Bakterien aus dem Wasser zu entfernen. Nur wenige seien sogenannte Eigenbrunnen, die von Brunnenwasser gespeist werden. Der älteste Neusser Brunnen steht am Marienkirchplatz. 1906 ist der „Marienborn“, die rund fünf Meter hohe, aus Bronze bestehende Marienstatue mit Kind und kleinem Brunnen davor, errichtet worden. Die meisten anderen Brunnen sind erst nach dem Zweiten Weltkrieg aufgestellt worden.

Einige werden abends mit LED-Technik beleuchtet. Dazu zählt unter anderem der Brunnen am Hamtorplatz. Dort sollen die vier Mühlsteine an die einst in Neuss ansässige Ölmühle von Hubert Hoffmann erinnern. Dieser Brunnen ist vor einigen Jahren Ziel eines Streichs gewesen. Nachdem jemand Waschmittel in das Wasser gegeben hatte, sprudelten Schaum und Seifenblasen aus den Düsen. Auch der Quirinusbrunnen auf dem Münsterplatz sei nicht unbeschadet geblieben — dort wurden zwei Wasserspeier gestohlen, die mit Hilfe des Künstlers ersetzt werden konnten.