Pächter für „Haus Dick“ gesucht
Die Inhaberin und ihr Mann gehen in den Ruhestand. Ab Mai soll ein neuer Gastwirt anfangen - gefunden wurde der allerdings noch nicht.
Rheinfeld. Über dreißig Jahre hat sich Henrike Gerritzen um ihre Gäste im „Haus Dick“ an der Piwipper Straße gekümmert. Nun werden die Pächterin und ihr Mann Bernhard in den Ruhestand gehen. Ab Mai hat das Traditionshaus dann womöglich einen neuen Pächter. Der passende zukünftige Gastwirt ist aber noch nicht gefunden.
Henrike Gerritzen, langjährige Pächterin von „Haus Dick“
Mit 26 Jahren übernahm Henrike Gerritzen zusammen mit ihrer Mutter das „Haus Dick“. Mittlerweile ist die gebürtige Polin 57 Jahre alt. „Ich habe das Gasthaus lange genug geführt, denke ich. Irgendwann muss mal Schluss sein“, sagt Gerritzen. Als ihre Mutter vor fünf Jahren verstarb, sprang ihr Mann Bernhard ein.
Er unterstützt sie seitdem im Gasthaus. „Mein Mann ist Rentner, und ich will jetzt auch aufhören zu arbeiten“, erklärt Gerritzen. „Das Gastronomiegewerbe ist nicht einfach. Ich möchte nicht tot vor dem Herd umfallen.“ Gerritzen und ihr Mann sind gerade Großeltern geworden und wollen nun zu ihrer Tochter in die Pfalz ziehen. „Wir wollen einfach Großeltern sein und das Leben genießen.“
Einfach falle es Gerritzen aber nicht, das „Haus Dick“ hinter sich zu lassen. „Ich habe hier fast mein ganzes Leben verbracht, habe die Gaststätte mit viel Liebe aufgebaut“, sagt die ausgebildete Ernährungstechnologin, die im „Haus Dick“ für das leibliche Wohl der Gäste sorgt. Dabei lege sie Wert auf saisonale Gerichte. „Die Gäste kommen zu uns wegen des Essens“, erklärt Gerritzen. „Es wäre schön, wenn auch der zukünftige Pächter den Schwerpunkt darauf legt.“
Hausbesitzer Thomas Hastenrath und Frank Schönen wünschen sich auch einen neuen Pächter, der das Traditionshaus mit gut bürgerlicher Küche weiterführt. Drei Interessenten gab es schon, aber keiner sei infrage gekommen. „Im Moment ist es ruhig. Deshalb suchen wir seit Anfang der Woche im Internet“, sagt Hastenrath. „Wir sind aber voller Hoffnung, jemanden zu finden.“ Gerritzens Stammgäste sind betrübt.
Ingo Bouvelet kegelt alle vier Wochen mit seinem Schützenverein „Rhiefender Rhein-Marine“ im „Haus Dick“. Auch die Weihnachtsfeiern verbrachte der Bayer-Angestellte bis jetzt gern dort. „Die Atmosphäre ist super. Das ist urgemütlich“, sagt Bouvelet. „Das mit den Absprachen hat immer wunderbar geklappt. Und das Essen war auch immer super.“ Er finde es schade, dass Henrike Gerritzen und ihr Mann aufhören. „Es war ein Traditionshaus. Und so wie es gerade aussieht, bleibt es geschlossen“, sagt Bouvelt. „Aber man gönnt ihr den Ruhestand.“
Im Moment probiere er andere Gaststätten aus, zum Beispiel gehe er gern ins Lokal „Bei d’r Tant“, das ebenfalls an der Piwipper Straße liegt.
Auch Jens Wagner, Präsident der Karnevalsgesellschaft „Ahl Dormagener Junge“, bedauert, dass die Pächterin von „Haus Dick“ aufhört: „Unsere KG hat dort mehrmals ein tolles Frühstück genießen können“, sagt Wagner, dem im „Haus Dick“ Atmosphäre und Qualität des Frühstücks gleichermaßen gefallen haben. „Die Gaststätte ist eine schöne Location für Rheinfeld, schade, dass die Pächterin aufhören wird. Ihr wünschen wir alles Gute.“