„Perplex“ im Landestheater: Skurriles Spiel
Das Landestheater bringt „Perplex“ von Marius von Mayenburg auf die Bühne.
Neuss. Ein Paar kommt aus dem Urlaub nach Hause, wird aber von den Freunden, die eigentlich nur die Blumen gießen sollten, vor die Tür gesetzt. Das sei ihre eigene Wohnung, bekommen die Rückkehrer zu hören. Es beginnt ein wildes Wechselspiel der Identitäten, das den Zuschauer aber nur die ersten zehn Minuten verwirrt, verspricht Dramaturgin Alexandra Engelmann. „Dann versteht er das Prinzip, das Spiel mit Realität und Fiktion.“
Die selten gespielte Satire „Perplex“ von Marius von Mayenburg, die am 4. Februar im Rheinischen Landestheater Premiere feiert, ist eine Komödie mit Tiefgang, die existenzielle Fragen aufwirft. Darwin, Nietzsche und Plato spielen dabei eine Rolle, doch letztlich bleibt es eine auf die Spitze getriebene Verwechslungskomödie, die falsche Fährten legt, dabei aber gleichzeitig die gesellschaftliche Relevanz von Theater hinterfragt.
Die Schauspieler verkörpern im Verlauf der Inszenierung von Peter Wallgram 30 immer skurrilere Figuren. Am Ende gleicht der Reigen auf der Bühne einer Kostümparty, bei der auch ein Elch von Bedeutung wird. Und die Protagonisten stehen endgültig vor der Frage: Was mache ich hier eigentlich? Und vor allem, warum?
Die irrwitzige Szenenfolge wird durch ein ausgefallenes Bühnenbild und zunehmend übertrieben wirkende Kostüme angeheizt. Dafür fällt Pia Maria Mackert allenfalls noch der Begriff Dadaismus ein. Und dennoch, so betont Engelmann, werde der Zuschauer vor allem amüsiert nach Hause gehen. „Wenn er zusätzlich ein wenig nachdenklich wird, kann das ja auch nicht schaden.“