Pfarrer informiert über eine mögliche Fusion der Gemeinden

Die Kirchenvorstände sind ins Kardinal-Bea-Haus eingeladen.

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Neuss. Hans-Günther Korr, leitender Pfarrer im Seelsorgebereich Neuss-Nord, hat die Kirchenvorstände seiner vier Gemeinden für Freitag, 23. November, zu einem Informationsabend ins Kardinal-Bea-Haus eingeladen. In 90 Minuten will er — flankiert von zwei Experten aus dem Kölner Generalvikariat — in nicht-öffentlicher Sitzung den Einstieg in ein Thema schaffen, das mit dem Stichwort „Fusion“ in der Einladung nur angerissen wird, die kirchlichen Strukturen auf der Furth aber deutlich verändern würde. Noch, so betont Korr, sei aber überhaupt nichts entschieden.

Der Anstoß zur Verschmelzung der Gemeinden ist ein Anstoß der Kirche vor Ort. Das Erzbistum macht dazu keine Vorgaben, so Kreisdechant Monsignore Guido Assmann. Der damalige Erzbischof Joachim Kardinal Meisner, ein Befürworter von Fusionen und der damit verbundenen Bildung von Großgemeinden, hatte am Ende aber auch den Zusammenschluss zu Pfarreiengemeinschaften akzeptiert. Damals sei das mit der Zusage verbunden worden, erinnert Assmann, daran nicht mehr rütteln zu wollen. Dieses Wort hat Bestand.

Eine fusionierte Großgemeinde auf der Furth wäre die erste im Neusser Stadtgebiet, aber nicht die erste im Kreisdekanat. Den Anfang machte St. Michael im Dormagener Süden. Diesen Schritt, so Assmann, habe der dortige Pfarrer Peter Stelten erst vergangene Woche ihm gegenüber als einzigen richtigen bezeichnet. „Da wurden viele Kräfte freigesetzt“, sagt Assmann.

Im Grunde genommen beneide er alle Kollegen, die in einer fusionierten Gemeinde tätig sind, sagt Frank Lautwein. Er ist Verwaltungsleiter im Pfarrverband „Rund um die Erftmündung“ und kämpft in vielerlei Hinsicht mit den Strukturen. Das Pastoralteam sei für einen Sendungsraum berufen, zu dem auch der Seelsorgebereich der Apostelgemeinden (Neuss-Süd) gehört, sagt er. In beiden gibt es wiederum die Zweckverbände (Kirchengemeindeverband), bei denen das Gros des Personals angestellt ist. Und darunter wiederum agierten in jeder einzelnen Mitgliedspfarre Kirchenvorstände. In dieser Gemengelage zu klären, wer etwa ein Handy für den Gemeindereferenten bezahlt, sei eine Herausforderung. „Ich werde nicht müde vorzutragen, dass man die pastorale und die Verwaltungsebene miteinander in Deckung bringen muss“, sagt Lautwein. Im Neusser Norden bestand vor zehn Jahren nur in dem Punkt Einigkeit, die Furth ungeteilt zu lassen. Vor diesem Hintergrund wurde mit Wirkung 1. Januar 2008 aus den „Pfarrtandems“ St.Josef/St. Thomas Morus sowie Christ König/Heilig Geist der Seelsorgebereich gebildet, in dem seit 2009 ein gemeinsamer Pfarrgemeinderat gewählt wird. Eine Großgemeinde „St. Jröne Meerke“ wurde 2007 abgelehnt. Doch die Zeit blieb nicht stehen.

Inzwischen haben sich auf der Furth die Strukturen weiterentwickelt. Mit Daniel Garbuio wurde ein Pfarrverwalter angestellt, der den Kirchengemeindeverband von St. Josef aus steuert. Dort ist auch das Pfarrbüro. Das Kontaktbüro Heilig-Geist wurde schon im Vorjahr geschlossen, das in Christ-König vor wenigen Wochen.