Phenol: Sanierung liegt im Zeitplan

Zurzeit werden die Böden in den Räumen verlegt. Nach den Sommerferien können die Humboldt-Schüler dort wieder unterrichtet werden.

Foto: D. Staniek

Grevenbroich. Der Estrich im Flur ist noch „nackt“, doch in den naturwissenschaftlichen Räumen liegt teilweise schon der neue blaue Bodenbelag mit Punkten. Etliche Rollen stehen als Nachschub im Gang. Handwerker sind bei der Arbeit. Die Phenol-Sanierung in einem neueren Gebäudetrakt der Schule an der Parkstraße liegt laut Stadtverwaltung im Zeitplan. Nach den Sommerferien können dort wieder die Schüler der Wilhelm-von-Humboldt-Gesamtschule lernen. Die heutigen Stufen acht und neun sind in der früheren Realschule an der Bergheimer Straße untergebracht. Bereits seit Anfang 2017 währt das Provisorium.

Ende 2016 war in etlichen Räumen und Fluren des Gebäudes an der Parkstraße Phenol festgestellt worden. Der Stoff drang aus den Böden, sorgte für üblen Geruch.

Nach Auskunft von Gebäudemanagementleiter Dirk Schwarz von den Stadtbetrieben Grevenbroich kann die Ursache für die Belastung nicht abschließend geklärt werden. „Phenol kann frei werden, wenn ein Bodenbelag dauerhaft mit Feuchtigkeit in Kontakt kommt“, erläutert Pascal Ramrath, Umweltingenieur bei der Stadt. Nach mehreren Untersuchungen entschloss sich die Stadt zur 900 000 Euro teuren Total-Sanierung.

Im Herbst vergangenen Jahres begannen die Arbeiten. Der Boden wurde komplett bis auf den Beton ausgebaut, 3300 Quadratmeter Estrich wurden heraus gestemmt — rund 800 Kubikmeter Schutt wurden abgefahren. Die Auswertung von Raumluftproben danach ergab, dass die Schulräume wieder ohne Bedenken genutzt werden können.

Pascal Ramrath, Umweltingenieur

Der neu eingebaute Estrich konnte besonders lange trocknen, um zu vermeiden, dass sich das Problem wiederholt. Nun werden die neuen, blauen und gelben Bodenbeläge verlegt. Wie die alten sind sie aus Synthese-Kautschuk. „Das Material ist strapazierfähig und gut zu reinigen“, erläutert Dirk Schwarz. Generell verlege die Stadt in ihren Gebäuden Beläge, die der niedrigsten Emissions-Klasse entsprechen würden und mit dem „Blauen Engel“ zertifiziert seien. „Die Beläge, die wir jetzt hier verlegen, haben die Emissionsklasse ,Eins plus‘. Das ist hinsichtlich Schadstoffen das Beste, was man auf dem Markt bekommt“, betont Pascal Ramrath.

Die Böden in den naturwissenschaftlichen Räumen der Schule werden bewusst frühzeitig verlegt, damit in einigen Wochen die Labortische aufgebaut und die Technik installiert werden können. Insgesamt gilt: „Eine Woche vor Beginn der Sommerferien Mitte Juli soll alles fertig sein“, kündigt Gebäudemanagementleiter Dirk Schwarz an. In den Ferienwochen sollen die Möbel aufgestellt werden, Ende August der Unterricht in den sanierten Räumen starten.

Das Schulgebäude der ehemaligen Realschule an der Bergheimer Straße wird nach dem Umzug übrigens nicht leer stehen. Die Stadt benötigt die Raumreserve für ein weiteres Umbauprojekt. Kinder aus der Käthe-Kollwitz-Gesamtschule sollen an der Bergheimer Straße einziehen. In der Gesamtschule in der Südstadt wird dann ein älteres Gebäude, das „Haus der Kinder“, umfassend saniert.