Politik hegt Zweifel am Standort der Neuhaus-Skulptur
Das Kunstwerk hat die optische Dominanz verloren.
Neuss. Seit 1997 steht die Edelstahlskulptur an der der Kardinal-Frings-Brücke — bis vor kurzem gut sichtbar als monumentales Zeichen für den Wechsel von der einen in die andere Stadt. Mit dem Bau des Möbelhauses Höffner und vor allem dem Aufstellen des mehr als 45 Meter hohen Pylons scheint das auch „Schleife“ genannte Kunstwerk optisch geschrumpft zu sein. Klein wirkt die etwa fünf Meter hohe Arbeit, sie verschwindet fast vor dem Hintergrund des Möbelhauses.
Dieser Eindruck rief auch die SPD auf den Plan, die zunächst einen Antrag an die Verwaltung in den Kulturausschuss einbringen wollten, für die Skulptur von Neuhaus „unverzüglich neue Standorte“ zu ermitteln und dem Kulturausschuss entsprechende Vorschläge zu unterbreiten. Dabei wollte die SPD die „Kommission Kunst im öffentlichen Raum“ einbezogen wissen und verweist zudem darauf, dass diese bei einer Besichtigung der Baustelle bereits „Zweifel artikuliert“ habe, ob die Dimension des Möbelhauses samt des Pylons nicht die Wirkung des Kunstwerks beeinträchtigen würde.
Nachdem das Möbelhaus fast fertiggestellt ist, erscheinen den Sozialdemokraten auch die vom Planungsamt mal avisierten „grünen Umfeldmaßnahmen“ wenig erfolgversprechend.
Gleichwohl änderte die SPD ihren Antrag in einem entscheidenden Punkt: Jetzt wird vor jeder weiteren Aktion zur Ermittlung eines neuen Standorts erst noch mal eine Begehung rund um die „Schleife“ am Möbelhaus durch die „Kommission Kunst im öffentlichen Raum“ gefordert. Danach könne man deren Vorschläge im Kulturausschuss beraten.“
Michael Giesen (Grüne) meinte zwar, man werde sich mit der Zeit vielleicht auch an den neuen Anblick gewöhnen. Aber Gisela Hohlmann (SPD) wandte ein, dass der wesentlich größer geratene Pylon mit seinen Pfeilern die ursprünglich angenommene Situation verändert habe.
Der modifizierte SPD-Antrag wurde einstimmig angenommen. Dass eine Umsetzung mit erheblichen Kosten verbunden wäre, ist allen Ausschussmitgliedern bewusst.
Kulturdezernentin Christiane Zangs stellte auch unmissverständlich klar, dass das Möbelhaus Höffner keineswegs verpflichtet sei, sich an den Kosten für eine Umsetzung des Kunstwerks zu beteiligen. Sie zeigte sich aber zuversichtlich, einen erneuten Begehungstermin noch in diesem Jahr zustanden zu bekommen.