Schönere City mit Geld vom Land

Die ersten Fördermittel für das Grevenbroicher Stadtentwicklungskonzept sind bewilligt worden.

Foto: Anja Tinter

Grevenbroich. Kurz vor Weihnachten muss es Bürgermeisterin Ursula Kwasny wie ein verfrühtes Geschenk vorgekommen sein: Das Land hat die ersten Fördermittel für das „Integrierte Stadtentwicklungskonzept“ (ISEK) bewilligt. Der offizielle Zuwendungsbescheid ist jetzt im Rathaus eingegangen. Im ersten Schritt fließen 356 700 Euro nach Grevenbroich.

Die Freude über die Möglichkeiten, die sich dadurch bieten, ist Kwasny deutlich anzusehen. Denn das ISEK ist von zentraler Bedeutung für die geplante Aufwertung der Innenstadt. Im kommenden Jahr soll das Gesamtkonzept nun verfeinert und mit der Detailplanung begonnen werden. „Die Summe ist für diese vorbereitenden Maßnahmen vorgesehen“, sagt Ralf Müller von der Stadtplanung.

In den kommenden fünf Jahren sollen die Maßnahmen umgesetzt werden. Im ersten Schritt ist geplant, einen Innenstadt-Manager sowie einen Modernisierungsberater zu engagieren. Die Ausschreibung wird derzeit vorbereitet. „Der Innenstadt-Manager soll sich den Zustand der Straßen und Gebäude im ISEK-Bereich ansehen, bewerten und konkret Gespräche mit dort ansässigen Eigentümern und Geschäftsleuten führen“, sagt Müller.

Der ISEK-Bereich umfasst das Areal zwischen Flutgraben-Viertel, der Fußgängerzone, Montz-Viertel und Bahnhofsquartier. Dort soll die Stadt attraktiver gestaltet werden. Dafür sollen 2015 auch Verkehrsströme in diesem Bereich untersucht werden, um einen genauen Plan für Baumaßnahmen zu erstellen. „Wir werden die Öffentlichkeit dabei einbeziehen“, sagt Müller.

Bewusst werde beim Innenstadt-Manager auf eine externe Lösung gesetzt. „Schließlich nimmt er auch eine Vermittlerrolle zwischen Stadt, Anwohnern und Immobilienbesitzern ein“, erklärt Müller.

Die jetzt bewilligte Summe soll nur die erste ISEK-Rate sein. „Der Bescheid aus Düsseldorf signalisiert, dass die Stadt Grevenbroich mit dem Kernprojekt in das Gesamtförderkonzept aufgenommen wurde“, sagt Müller. „Kernprojekt“ bedeutet, dass einige zusätzlich geplante Maßnahmen noch nicht enthalten sind.

So sind zum Beispiel die geplante Dachsanierung der Alten Feuerwache sowie die Modernisierung der in die Jahre gekommenen Turnhalle und Umkleiden am Schlossstadion noch außen vor. „Dazu soll es im Frühjahr noch einmal Gespräche geben“, erklärt Ralf Müller. Würden diese Projekte einbezogen, erhöhen sich die Gesamtkosten des ISEK von rund 3,2 auf etwa 5,8 Millionen Euro. Die Stadt müsste 40 Prozent selbst tragen. Allerdings bedarf es dafür der Zustimmung des Rhein-Kreises Neuss als Kommunalaufsicht.

Landrat Hans-Jürgen Patrauschke erklärte am Dienstag, dass er den Bescheid aus Düsseldorf noch nicht vorliegen habe. Erst dann könne er sich zur Haltung des Kreises äußern. Allerdings gab es im Zuge der Vorbereitungen der ISEK-Unterlagen bereits Gespräche mit der Stadt. „Wenn alles so wie abgesprochen eingereicht und etwas abgespeckt wurde, sehe ich grundsätzlich keine Probleme“, sagte Petrauschke.