Schüler entwickeln neue Lampendesigns

Die Entwürfe der Schüler des Marie-Curie-Gymnasiums wurden von Ikea-Experten bewertet.

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Neuss. Eine solche Idee ist bislang noch nie an die Kaarster Ikea-Einrichtungshauschefin Sabine Quentin herangetragen worden: Die Kunstlehrerin Lisa Kohlhaas vom Neusser Marie-Curie-Gymnasium hatte sich für ihren EF-Kurs (zehnte Klasse) ein besonderes Designprojekt ausgedacht. Die 28 Schüler sollten sich die preiswerte Lampe Ingared kaufen und einen neuen Schirm aus Transparentpapier, Klebstoff und Metallringen fertigen. Zum Abschluss bat sie Quentin sowie Stephan Laufenberg, der ab Oktober als Store-Manager das neue Ikea-Haus in Kaarst leiten wird, als Juroren die drei besten Lampendesigns zu küren.

Im Vorfeld hatte Kohlhaas ihren Schülern einen fiktiven Ikea-Arbeitsauftrag erteilt. Sie sollten die bestehende Produktlinie überarbeiten und einen neuen Prototyp fertigen. Maßgabe: Die neuen Lampen sollten dem Image des Unternehmens entsprechend außergewöhnlich, praktisch, schlicht, aber auch günstig sein. Stanzen, Kleben, Schneiden, Fädeln, Flechten oder Falten — unterschiedlichste Techniken waren erlaubt.

„Schulen und Lehrern wird häufig der Vorwurf gemacht, den Unterricht zu praxisfern zu gestalten“, so Kohlhaas. Mit diesem Projekt wollte sie praxisbezogenen Unterricht mit Beteiligung eines führenden Wirtschaftsunternehmens ermöglichen, erklärte sie weiter. Die Wahl der drei besten Designs fiel den beiden Ikea-Chefs dann aber doch sichtlich schwer. Kein Wunder: Hatten sich die 28 Schüler doch sehr individuelle Kreationen einfallen lassen. So wie Noel Cifterler, der sein Exemplar im typischen Ikea-Speech „Bjørg“ getauft hat. „Ich habe das Transparentpapier aus zwei Lagen geflochten. Ich wollte einen schlichten, aber auch modernen Schirm herstellen“, erklärte der 15-Jährige.

Seine Mitschülerin Selina Mann stellte ihre Lampe „Skuggspel“ vor. Verschieden große Kreise, die sie freihändig in das Papier geschnitten hat, reflektieren das Licht in unterschiedlichen Mustern gegen die Wand. Die 16-Jährige war begeistert von dem Projekt: „Ich mache gerne praktische Dinge. Daher hat mir diese Arbeit besonders viel Spaß gemacht.“ In ihrem Wunsch, nach dem Abitur, Grafikdesign studieren zu wollen, habe sie dieses Projekt zudem bestärkt. Bis auf Paulina Jurmann hatten alle Schüler ausschließlich weißes Transparentpapier gewählt. Sie hatte für ihr Modell „Världar“ (Welten) zwar auch einen weißen Schirm, in den sie lauter kleine Sterne geschnitten hatte, gewählt. Zudem war er noch mit kleinen blauen Globen beklebt. „Ich reise selbst gerne, und ich könnte mir vorstellen, dass diese Lampe gut ins Kinderzimmer passt“, erklärte sie ihr Modell.

Der künftige Kaarster Store-Manager zeigte sich nach der Präsentation sichtlich beeindruckt. „Allein, welch tolle Namen Ihr euch ausgedacht habt. Da können wir sicherlich manche Anregung mitnehmen“, sagte Laufenberg anerkennend. Dann erklärte er, nach welchen Kriterien er gemeinsam mit Kollegin Quentin die Modelle bewertet habe. „Uns war vor allem wichtig: Welche Idee steckte dahinter? Wie aufwendig war das?“ Ob der Vorschlag kommerziell umsetzbar sei und ob er der Ikea-Geschäftsidee, einen besseren Alltag schaffen zu wollen, entspreche, waren weitere Kriterien.

Ob die Bestplatzierten auch die Bestnoten im Kunstprojekt hatten, wurde nicht bekannt. Doch schlechte Noten gab es ohnehin nicht. Lehrerin Kohlhaas verriet: „Zwei minus war die schlechteste Note.“