Schulausschuss in Kaarst: Diskussion um die Pflicht-Ganztagsschule
Die weiterführenden Schulen informierten die Politik über die Pläne, sich für die gebundene Ganztagsschule zu bewerben.
Kaarst. Im Georg-Büchner-Gymnasium (GBG) ist gerade der Chemieraum für 65.000 Euro modernisiert. Das ist Teil eines Gesamtpakets, das bis 2012 die Modernisierung von naturwissenschaftlichen Räumen in den weiterführenden Schulen vorsieht. In der Gemeinschaftshauptschule Bütttgen ist in diesem Jahr bereits in die Physik und Biologie investiert worden. Insgesamt sind 620.000 Euro von der Stadt eingeplant. Dem stimmte der Schulausschuss jetzt zu.
Mit dem neu eingerichteten Chemieraum bewirbt sich das GBG bei der Bezirksregierung Düsseldorf um den gebundenen Ganztag ab Klasse fünf für das Schuljahr 2010/2011. Gebunden heißt, dass die Schüler über Mittag in der Schule bleiben müssen.
"Bei uns sprechen sich viele Eltern für die Hausaufgabenbetreuung aus, aber nicht für den gebundenen Ganztag", sagt Jürgen Bosse, Leiter der Realschule Kaarst. Das Albert-Einstein-Gymnasium werde die Entwicklung des Büchner-Gymnasiums abwarten.
"Durch unsere zentrale Lage in der Stadt können viele Schüler mittags schnell nach Hause gehen", sagt Rektorin Brigitte Brinkmann. In der Hauptschule Büttgen sei der Bedarf durch die Ganztagsbetreuung bis Klasse sieben erst einmal gedeckt, so Schulleiter Hermann Köster.
Mit dem 1000-Schulen-Programm bietet die Landesregierung Geld, um Räume für die Mittagsbetreuung zu schaffen. Das Land übernimmt pro Schule die Hälfte der Kosten, die Gesamtkosten für den Bau von Cafeteria und Aufenthaltsräumen in allen weiterführenden Schulen sind auf 620.000 Euro errechnet worden.
Die Schulen wurden für die pädagogische Mittagsbetreuung vor die Wahl gestellt, Geld oder Stelle zu bekommen. Alle haben sich für Geld entschieden. Grund ist, so berichtet Hermann Köster, "dass viele Ausschreibungen laufen, aber keine Lehrer auf dem Markt sind".