Pläne aus dem Jahr 2022 werden jetzt umgesetzt Endlich beginnt der Neubau der Erftbrücke

Selikum · An der Gerhard-Hoehme-Allee wurden einige Bäume gefällt. Das diente der Vorbereitung für ein Brückenprojekt, das am Montag starten soll. Weil es keine Behelfsbrücke gibt, müssen sich Ausflügler rund um den Kinderbauernhof auf Änderungen einstellen.

Die Erftbrücke am Kinderbauernhof wird durch einen Neubau ersetzt.

Foto: Stadt Neuss/Marc Bohn

(-nau) Fast drei Jahre nach dem ursprünglich geplanten Baustart wird es jetzt an der Gerhard-Hoehme-Allee ernst. Denn voraussichtlich ab Montag (24.) wird die nicht mehr zu rettende Erftbrücke am Kinderbauernhof abgebrochen und durch einen Neubau ersetzt. Mindestens bis Ende August werden das Ausflügler, die zum Beispiel auf den Erftradweg wollen, merken, weil sie sich auf Umwege einstellen müssen. Denn eine Behelfsbrücke gibt es nicht.

Aber zum Glück sind Alternativen in der Nähe verfügbar, denn die Stadt, aber auch der Landesbetrieb Straßen.NRW haben in den vergangenen Jahren einige „ihrer“ Erftbrücken in Ordnung gebracht. Die Brücke am Nixhof und damit in direkter Nachbarschaft zur Gerhard-Hoehme-Allee wurde 2019 durch einen Neubau ersetzt, die Brücke in Minkel 2022 saniert und die Erftbrücke am Berghäuschensweg, gleich neben dem Barfußpfad, im vergangenen Sommer erneuert. Eine weitere Möglichkeit, auf die andere Seite der Erft zu wechseln, besteht für Fußgänger und Radfahrer, wenn sie die Wege durch den Selikumer Park zur Erft nutzen und in Verlängerung der Knechtstedener Straße nach Weckhoven wechseln.

Um den Neubau zu ermöglichen, der die Erft 15,40 Meter weit überspannen wird, wurden im direkten Umfeld der Brücke vier Bäume gefällt und an weiteren die Kronen zurückgeschnitten. Zum Ausgleich werden nach Darstellung der Stadt am südwestlichen Ufer zwölf neue Bäume in die Erftaue gepflanzt. Weil auf der Gerhard-Hoehme-Allee wegen ihrer Nähe zum Kinderbauernhof aber auch zur Corneliuskapelle viele Ausflügler und Schulklassen unterwegs sind, wird diese Verbindung zum Nixhütter Weg nicht als Baustellenstraße genutzt.

Die bestehende Brücke aus dem Jahr 1965 wird durch ein modernes, nach Ansicht der Stadt auch architektonisch ansprechendes Bauwerk ersetzt. Die im Wirtschaftsplan des Tiefbaumanagements eingepreiste Investitionssumme liegt bei 990 000 Euro. Aber dieser Wert war schon 2021 ermittelt worden – lange bevor, angefeuert durch den Ukraine-Krieg, die Baukosten explodierten.

Die Haupttragkonstruktion der neuen Brücke wird in Stahlbauweise mit „wetterfestem Stahl“, wie die Stadt betont, gefertigt. Dieser Stahl würde eine witterungsbeständige Patina mit einer rostfarbenen Oberfläche entwickeln, die aufwendige und teure Korrosionsschutzmaßnahmen überflüssig macht und so die Instandhaltungskosten senkt.