Schule Am Wildpark wurde vorzeitig geräumt

Das Gebäude hatte seit September als Flüchtlingsunterkunft gedient, wird derzeit aber als solche nicht mehr benötigt

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Neuss. Die Bezirksregierung Arnsberg hat die Schule Am Wildpark, die seit dem September als Flüchtlingsunterkunft gedient hat, gestern vorzeitig räumen lassen. Für Helfer wie Thomas Chronz und Stephan Thönnessen kam das völlig überraschend. „Hals über Kopf“, wie Thönnessen beklagt, mussten sie ihrerseits das Material bergen, das sie für ihre Arbeit in der Einrichtung brauchten. Das Unternehmen European Homecare, das diese Unterkunft als Dependance der Zentralen Unterbringungseinrichtung (ZUE) des Landes im ehemaligen Alexianer-Krankenhaus betrieb, habe die Ehrenamtlichen wieder einmal nicht informiert.

Auf die Pläne zur weiteren Nutzung der ehemaligen Schule hat die vorzeitige Aufgabe der Einrichtung keine Auswirkungen. In die Verfügungsgewalt der Stadt geht das Haus erst mit Ablauf des Mietvertrages zum 1. Juli zurück, sagt Peter Fischer, Pressesprecher der Stadt. Im Herbst soll mit dem Umbau der Schule begonnen werden, damit zum Schuljahr 2017/2018 die Schüler der Gesamtschule an der Erft, die derzeit in einer Dependance am Lindenplatz in Weckhoven betreut werden, an die Aurinstraße umziehen können. Derzeit würden schon einmal eingeholte Angebote aktualisiert.

Das Flüchtlingsheim steht schon seit Wochen leer und wurde nur noch einmal kurzfristig mit einer Gruppe belegt, die unter Windpocken-Verdacht stand. Der Auszug gestern zeigt deutlich: Angesichts rückläufiger Flüchtlingszahlen wird dieses Haus nicht mehr gebraucht.

Den ehrenamtlichen Helfern geht es ähnlich. „Als Organisation gehen wir jetzt in den Tiefschlaf“, sagte Chronz, der mit der Internetseite „fluechtlingshilfe-neusser-sueden“ eine Plattform für die fast 70 Helfer schuf, die sich — von den Kirchengemeinden in Reuschenberg koordiniert — um die Menschen in der Einrichtung kümmerten. Er fände es schön, schrieb Thönnessen gestern in die Runde, „wenn ihr als potenzielle Wiedereinsteiger erhalten bleibt“. Vorerst wird es Mitte Juni „nur“ ein Abschiedstreffen geben. -nau