Sels investiert in Technik
Die Abluft der Ölmühle wird chemisch gereinigt.
Neuss. In der Debatte um eine Zusatzbezeichung für die Ortsschilder schlug SPD-Fraktionsvorsitzender Reiner Breuer vorige Woche scherzhaft den Titel „Ölmühlengeruchskurort“ vor. Wer in diesen Tag rund um den Neusser Hafen unterwegs ist, dem fällt auf, dass der unangenehme Ölgeruch verschwunden ist.
Der Grund: Seit Dienstag ruht die Produktion in der Ölmühle Sels. „Wir stehen für drei Tage still, weil wir einen Abluftwäscher in Betrieb nehmen“, sagt Winfried Dallmann, Geschäftsführer von O. & L. Sels. Den Produktionsausfall durch den Stillstand beziffert er auf eine sechstellige Summe: „Die nehmen wir aber gern in Kauf, um die Situation zu verbessern.“
Die Situation war in der letzten Zeit vor allem für die Düsseldorfer unangenehm. Durch einen neuen, längeren Schornstein wurden die Neusser weniger vom Geruch belästigt, dafür wehte die Abluft in die benachbarten Stadtteile der Landeshauptstadt. Ein neuer Biofilter wurde eingebaut, der dann aber nicht den gewünschten Erfolg erzielte.
Jetzt sollen die unangenehm riechenden Abluftströme chemisch „gewaschen“ werden. „Wir haben in den letzten Jahren einen zweistelligen Millionenbetrag investiert, um die Zustände zu verbessern. Die Anlage ist jetzt auf dem neuesten Stand der Technik“, sagt Dallmann. Mit dem neuen System werde sich die Situation normalisieren.
„Ich hoffe, dass die Produktion in Kürze ohne Geruch weitergehen kann“, sagt Karsten Mankowsky, als Umweltdezernent des Rhein-Kreises Neuss zuständig für das Geruchsproblem der Ölmühle Sels. Man könne aber nur das technisch mögliche verlangen. „Bisher hat die Firma viel investiert und sich an unsere Vorgaben gehalten. Ich habe keine Zweifel, dass sie auch weiterhin mitzieht“, sagt Mankowsky.