Hobby: Ein Gruselkabinett im Keller
Hans-Michael Derenbach hat seit vier Jahren eine eigene Geisterbahn im Haus.
Neuss. Wer am Montag auf der Halloween-Party von Hans-Michael Derenbach eingeladen ist, hat Glück. Denn der darf nicht nur kostümiert an einem Glas Sekt nippen, sondern eine Fahrt mit der hauseigenen Geisterbahn wagen. Vor vier Jahren kam dem 42-jährigen Neusser die Idee, seinen Keller in ein Gruselkabinett umzubauen.
„Schon als Kind war ich von Geisterbahnen begeistert“, erzählt Derenbach, der von Beruf Elektriker ist. Immer wieder beeindruckte er Freunde bei Feiern in seinem Keller mit ausgefallener Dekoration und Accessoires. „Bei dir sieht es aus wie in einer Geisterbahn“, sagten Freunde bei einer Halloweenfeier. Da war die Idee geboren, eine echte Bahn im Keller zu installieren.
Heute erstreckt sich auf rund 25 Quadratmetern ein kleines Fahrgeschäft mit Gondeln, Effekten, gruseligen Figuren und unheimlichen Geräuschen. Rund sechs Minuten dauert die schaurige Fahrt. Besonders stolz ist Derenbach auf einen speziellen Effekt, der dem Fahrer in der Gondel das Gefühl vermittelt, bergab zu fahren. Bewegliche Schienen ermöglichen außerdem, dass sich das Gefährt während der Fahrt vor und zurück bewegen kann. „Stolz bin ich auch auf eine Figur, bei der ich sämtliche Gesichtszüge selbst motorisiert habe. Das war gar nicht so einfach“, erzählt der Neusser.
Auf die Frage, wie er die ganzen technischen Fertigkeiten erlernt habe, muss er schmunzeln: „Ich wohne in einem Eigenheim, da macht man einfach vieles selbst. Da hat man sich das halt so mit der Zeit angeeignet.“
Seine Frau hat kein Problem mit dem merkwürdigen Hobby ihres Mannes. Erst habe sie es nicht so recht glauben wollen, erzählt Derenbach, heute suche sie selbst gerne in der Stadt nach passenden Accessoires.
Mitfahren darf jeder, dem es nichts ausmacht, während der Fahrt auch noch mit einer an der Gondel angebrachten Mini-Kamera gefilmt zu werden. Die Live-Bilder werden dann auf eine Leinwand im Nebenzimmer gesendet. „Das ist ein riesiger Partygag“, sagt Derenbach. Zwischen 20 000 und 50 000 Euro habe er bislang für die Bahn ausgegeben, schätzt er. „Auch jetzt ergänze ich immer noch was, aber langsam habe ich keinen Platz mehr für Neues.“