Einsatz für mehr Gehalt Verdi verhandelt für das Sicherheitsgewerbe
Neuss. · (jasi) Noch wartet die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) auf die Sondergenehmigung, doch das Datum steht bereits fest: Wie Verhandlungsführerin Andrea Becker mitteilte, soll der dritte Verhandlungstermin zwischen Verdi und dem Bundesverband der Sicherheitswirtschaft (BDSW) am Montag, 18. Januar, stattfinden – und zwar in Neuss, genauer gesagt im Hotel „Holiday Inn“ an der Anton-Kux-Straße.
Nachdem der BDSW angekündigt hatte, kein erhöhtes Angebot vorzulegen, war der für Anfang Dezember anberaumte Verhandlungstermin auf das neue Jahr verschoben worden. Wegen der Corona-Pandemie muss laut Andrea Becker jedoch noch abgeklärt werden, ob und inwieweit man sich zusammen setzen könne. Auch die vorangegangenen Verhandlungstermine hätten in dem Neusser Hotel mit Sondergenehmigungen stattgefunden.
Verdi ruft für die kommende Woche zu Warnstreiks auf
Die Gewerkschaft fordert für die rund 52 000 Beschäftigten im Wach- und Sicherheitsgewerbe eine Lohnerhöhung von einem Euro pro Stunde, mindestens aber sechs Prozent, bei einer Laufzeit von einem Jahr. Das Arbeitgeberangebot wurde in der zweiten Verhandlungsrunde auf 1,6 Prozent im ersten und 2,6 Prozent im zweiten Jahr angehoben. „Trotz der guten wirtschaftlichen Lage der Branche sollen die Beschäftigten mit minimalen Cent-Beträgen abgespeist werden. Der Personalmangel im Wach- und Sicherheitsgewerbe von über 9000 Stellen bundesweit kommt nicht von ungefähr. Ein fairer Abschluss hätte hier Symbolwirkung und würde helfen, die Branche attraktiver zu machen“, sagt Andrea Becker. Ein Sicherheitsmitarbeiter in der untersten Lohngruppe trage das Risiko, nach 45 Jahren Arbeit, im Alter nur sechs Euro über der Grundsicherung zu liegen.
Verdi möchte im Vorfeld des dritten Verhandlungstermins den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen und ruft für die kommende Woche zu Warnstreiks auf. In der Stadt Neuss soll nach Angaben von Andrea Becker aber nicht gestreikt werden.