Sicherheitskonzept für das Schützenfest kaum verändert

Schützen und Besucher müssen nicht mit schwer bewaffneten Einsatzkräften rechnen.

Neuss. Polizisten mit Maschinengewehren bei den Classic Days auf Schloss Dyck, die Bierbörse in Leverkusen-Opladen als Hochsicherheitszone inklusive Lastersperren: Bei vielen Großveranstaltungen werden in NRW nach den jüngsten Terroranschlägen und Amokläufen besondere Sicherheitsvorkehrungen getroffen. Beim Neusser Bürgerschützenfest vom 26. bis 30. August wird dies nach aktuellem Stand nur bedingt der Fall sein.

„Im Großen und Ganzen wird sich das Sicherheitskonzept nicht von dem der Vorjahre unterscheiden. Es gibt aktuell überhaupt keinen Anlass, an irgendeiner Stelle etwas zu ändern“, sagt Mario Meyen vom Schützenfestkomitee.

In Vorabgesprächen mit der Polizei sei auch die vergangene Silvesternacht in Köln Thema gewesen, bei der es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen gekommen war; dies sei jedoch nicht mehr vertieft worden. Zwar würden zusätzliche Sicherheitskräfte im Einsatz sein, dies hänge aber nicht mit einer verschärften Gefahrenlage zusammen, sondern mit der Tatsache, dass es mehr Auf- und Abgänge zu bewachen gebe.

Die Polizei des Rhein-Kreises und Umgebung ist am Schützenfest-Wochenende besonders gefordert. Schließlich finden zeitgleich mehrere Großveranstaltungen statt, etwa in Düsseldorf der NRW-Tag mit hunderten Bühnenprogrammen. In Mönchengladbach spielt die Borussia samstags gegen Leverkusen, in Köln tritt der FC am selben Tag gegen Darmstadt an. Jörg Rademacher von der Pressestelle des Innenministerium Nordrhein-Westfalen spricht von einer „Herausforderung für die jeweiligen Sicherheitsbehörden“.

Nach Angaben der Polizei des Rhein-Kreises Neuss gelte generell eine „erhöhte Alarmbereitschaft“ während des Schützenfestes. Neben uniformierten Polizisten seien auch Beamte in Zivil unterwegs. „Durch offene und verdeckte Maßnahmen wollen wir so den Schutz der Veranstaltung gewährleisten“, so Polizeisprecherin Diane Drawe. Personell sei man gut aufgestellt — auch in der Zusammenarbeit mit den kommunalen Behörden, der Feuerwehr und den Rettungsdiensten.

Laut Drawe geht die Polizei von einem friedlichen Verlauf des Schützenfestes aus, da konkrete Hinweise auf eine Gefährdung nicht vorlägen. Mit schwer bewaffneten Einsatzkräften haben die Schützen und Besucher des Festes aktuell also nicht zu rechnen.

Auch Bürgermeister Reiner Breuer geht nach eigenen Angaben mit einem guten Gefühl in das Schützenfest-Wochenende, „auch wenn es bei keiner Veranstaltung absolute Sicherheit gibt“. Der Verwaltungschef geht zudem nicht davon aus, dass die umliegenden Großveranstaltungen Einfluss auf das Schützenfest haben werden. Zumal es diese Parallelität vor einigen Jahren schon einmal gegeben habe. „Gerade in dieser Situation muss man der Terrorgefahr unsere rheinische Lebensphilosophie entgegenstellen.“