Skater wünschen sich Rail für ihre Anlage

Die Skate-Area in Büttgen wurde erst kürzlich aufgerüstet, doch die jungen Sportler vermissen immer noch ein wichtiges Trainingselement.

Foto: L. Berns

Kaarst. Von der Stadtverwaltung war es gut gemeint — in den Augen der jungen Leute, die in der Skate-Area in Büttgen ihrem Sport nachgehen möchten, war es allerdings nicht gut gemacht. Vor wenigen Wochen erst wurde die Anlage zwischen der Gesamtschule an der Hubertusstraße und dem nahen Sportplatz „aufgerüstet“: mit Rampen und anderen Hindernissen, die in Vorst dem Neubau für den Offenen Ganztag an der Gemeinschaftsgrundschule weichen mussten. „Die Elemente waren noch in einem guten Zustand und wurden darum von den Mitarbeitern des Bauhofs zusätzlich in Büttgen aufgebaut“, erklärt der städtische Beigeordnete Sebastian Semmler, „dort ist eine ganz ansprechende Skateranlage entstanden.“ Doch: In den Augen der Skater fehlt nach wie vor ein ganz entscheidendes „Obstacle“, wie die Sportler die Übungs-Hindernisse nennen: eine Rail.

„Die vermissen wir schon lange“, sagt Aaron Wirkus, der seit seinem zehnten Lebensjahr mit dem Rollbrett unterwegs ist. Der 18-Jährige trifft sich in seiner Freizeit häufig mit seinem Skater-Freundeskreis, gern auch auf der Anlage in Büttgen. Aber aufgrund des fehlenden „Geländers“ aus Metall oder Stein, das nur wenige Zentimeter über dem Boden parallel zum Grund verläuft, können sie dort nach eigener Aussage wesentliche Bewegungsabläufe wie „Grinden“ (Rutschen) und „Sliden“ (Gleiten) nicht trainieren. Viele Skater seien bereits abgewandert, bedauert Aaron. Der städtische Etat jedoch sieht keine Mittel für ein solches Trainingsgerät vor, wie Semmler mitteilt. „Die Stadt muss aktuell sparen“, sagt der Sportdezernent, „auch an relativ kleinen Posten, die sich umgerechnet auf das gesamte Stadtgebiet auch summieren.“

Was die Kosten angeht, da gehen die Schätzungen der Stadtverwaltung und der Skater allerdings weit auseinander: Während Semmler von 1000 bis 1500 Euro ausgeht, hohe TÜV-Kosten und die anschließende Wartung einrechnet, erwartet Aarons Cousin Marcel Wirkus, im Skatersport kein Unbekannter mehr, „maximal 200 bis 250 Euro Materialkosten“. Der 26-Jährige, der sein Trainingsgelände gern wieder nach Büttgen verlegen würde, plädiert für eine Rail aus Steinen. Dafür würde sich der Sportler auch an den Kosten beteiligen und selbst beim Bau mit anfassen. „Wir würden uns gern mit der Stadt zusammensetzen“, versichert er, „dann können wir auch ganz genau erklären, wie die Rail sein muss.“

Vor einigen Jahren hatten die Skater in Eigenregie eine Rail auf der Anlage installiert. „Die war aber nicht abnahmefähig durch den TÜV“, berichtet Semmler, „und grundsätzlich ist es auch ein Problem, etwas ohne Absprache irgendwohin zu setzen. Schließlich obliegt der Stadt die Verkehrssicherungspflicht für die Anlage.“ Ganz verschließen will sich Semmler dem Wunsch der jungen Leute aber nicht. „Natürlich steht nicht unbegrenzt Platz zur Verfügung, und der von den Skatern gewünschte Standort der Rail passt nicht so recht zu der übrigen Nutzung.“ Da gebe es noch Differenzen. Differenzen, die er aber für überwindbar hält. „Wir schauen, was sich machen lässt“, verspricht Semmler, „wenn sich der Aufwand in vernünftigen Grenzen hält und sich die Gelegenheit ergibt, machen wir das.“