Sozialausschuss ist für Ärztehaus in Büttgen
Kaarst. Sozialdezernent Sebastian Semmler hatte bereits in so mancher Sozialausschuss-Sitzung darauf hingewiesen, dass die Stadt kaum über Instrumente verfüge, die hausärztliche Versorgung zu verbessern.
Und konstatierte nun: „Da haben wir es wieder, das alte Thema.“ Denn die FDP hatte in der jüngsten Ausschusssitzung einen entsprechenden Antrag vorgelegt. Christiane Lempke (SPD) war ebenso erstaunt wie der Dezernent: „Wir waren schon sehr verwundert über den Antrag, weil wir das Thema bereits in epischer Breite rauf- und runterdiskutiert haben.“
Trotzdem kam eine konstruktive Diskussion zustande, weil parteiübergreifend erkannt wurde, dass die hausärztliche Versorgung vor allem in Büttgen schlecht ist und sich weiter zu verschlechtern droht. „An einem halben Tag werden in einer Praxis in Büttgen bis zu 145 Patienten durchgeschleust, dort ist dringend Handlungsbedarf“, erklärte Reimer Schubert (CDU). Und auch die SPD hatte einen Sinn in dem FDP-Antrag erkannt: „Man könnte über ein Ärztehaus in Büttgen nachdenken“, erklärte Christiane Lempke.
Zwar hätten viele Menschen, die in Büttgen leben, ihren Hausarzt in einem anderen Ort, und die aktuelle Lage sei auch kein Desaster, aber man habe lange herumgeeiert. „Da müssen wir jetzt mal „eine Richtung reinkriegen“, fordert Lempke. Astrid Werle als Antragstellerin machte darauf aufmerksam, dass viele Menschen einen Hausarzt vor Ort brauchten: „Nicht alle wollen und können in Düsseldorf zum Arzt gehen.“ Sie dachte dabei unter anderem an junge Familien.
„Ich begrüße ausdrücklich Ihren Antrag“, sagte Eckart Rosemann (Die Linken). Der Lösung dieses Problems müsste größte Priorität beigemessen werden.
Die FDP hatte beantragt, die planerischen Voraussetzungen für den Bau eines Ärztehauses auf dem zu entwickelnden Areal an der Birkhofstraße und an anderer zentraler Lage in Büttgen zu prüfen. Darüber hinaus sollten günstige Finanzierungsmöglichkeiten geprüft werden. Eine weitere Anregung der Liberalen: die Möglichkeiten eines durch Wohlfahrtsverbände finanzierten Medizinischen Versorgungszentrums auszuloten. Außerdem ging es um Anwerbemöglichkeiten von Ärzten und die Frage, wie man Medizinstudenten verpflichtet kann, sich später in Kaarst niederzulassen.
„Es kann sich nur um grobe Richtungen handeln, in die wir denken sollen, denn wir sind ja keine Bank“, meinte Sebastian Semmler. Auf positive Resonanz stieß vor allem die Idee, die planerischen Voraussetzungen für ein Ärztehaus in Büttgen zu schaffen. Der FDP-Antrag wurde als Impuls gewertet, der Sozialausschuss stimmte dafür. barni