Sozialverbände planen Beratungsangebot für behinderte Menschen
Neun Organisationen im Rhein-Kreis haben dafür einen Kooperationsvertrag entwickelt — in weniger als zwei Monaten.
Rhein-Kreis. „Ergänzende unabhängige Teilhabeberatung — EUTB“: Ein sperriger Begriff für eine gute Sache. Dahinter verbirgt sich der Auftrag aus dem im Dezember verabschiedeten Bundesteilhabegesetz, ein Beratungsangebot zu schaffen. Menschen, die eine Behinderung haben oder davon bedroht sind sowie ihre Angehörigen sollen künftig eine vom Bund finanzierte Beratung erhalten, um einen Überblick über Hilfsangebote und die dafür richtigen Ansprechpartner zu bekommen.
Besonders im Mittelpunkt soll dabei die Unterstützung von Betroffenen durch Betroffene sowie die Einbindung der Selbsthilfe stehen. Dies berücksichtigend, haben sich in Rekordzeit neun Organisationen zusammengeschlossen, um in einer bisher im Rhein-Kreis Neuss einmaligen Zusammenarbeit ein gemeinschaftliches Projekt zu starten. Namentlich sind die Lebenshilfe Neuss, die Leben und Wohnen Lebenshilfe Rhein-Kreis Neuss, die St.-Augustinus-Behindertenhilfe, das Diakonische Werk der Evangelischen Kirchengemeinden in Neuss, das Diakonische Werk Evangelischer Kirchengemeinden im Rhein-Kreis Neuss, die Caritas-Sozialdienste im Rhein-Kreis, die Kreisgruppe Neuss im Paritätischen Wohlfahrtsverband, der Sozialdienst Katholischer Männer Neuss sowie der Sozialdienst katholischer Frauen in Neuss.
In weniger als zwei Monaten ist es diesen Partnern gelungen, einen Kooperationsvertrag zu entwickeln und das komplexe Antragsverfahren vorzubereiten. In der Rückschau seien das anstrengende, aber spannende und sehr kooperative Wochen gewesen, sagte Gesine Eschenburg von der Lebenshilfe Neuss stellvertretend für alle Unterzeichner. Der Rhein-Kreis gibt moralische Unterstützung mit auf den Weg nach Berlin. Bundes- und Landtagsabgeordnete wurden ebenfalls gebeten, das Projekt zu unterstützen. Nun bleibe nicht mehr, als abzuwarten, sagt Eschenburg. Eine vom Bund beauftragte Beratungsgesellschaft sichtet nun die Anträge. Starten soll das Projekt im Januar. Red