SPD startet neuen Anlauf für ein Verkehrskonzept
Neuss. Die Anläufe, um zu einem Verkehrskonzept für die Nordstadt zu kommen, kann die SPD-Stadtverordnete Claudia Föhr schon nicht mehr an einer Hand zählen. Nun unternimmt ihre Fraktion einen neuen Versuch, denn jetzt ist auch die Geduld vieler Anwohner an der Steinhausstraße erschöpft.
„Hier wird gerast ohne Ende“, versichert Bernd Sievering, auch wenn der Spitzenwert einmalig geblieben ist: Vor Jahren wurde ein Autofahrer mit 93 Stundenkilometern geblitzt — in einer Tempo-30-Zone.
Dreh- und Angelpunkt aller Verkehrsprobleme in diesem Teil der Nordstadt ist das Johanna-Etienne-Krankenhaus. Ein Erfolgsunternehmen, das entsprechenden Verkehr auf sich zieht. Die CDU, so moniert Föhr, habe schon etliche SPD-Anträge unterlaufen, die eine Gesamtlösung zum Ziel hatten. Der letzte sei mit dem Hinweis abgelehnt worden, erst die Auswirkungen des Parkhaus-Neubaus am Krankenhaus auf die Verkehrssituation abwarten zu wollen. Doch einen durchschlagenden Erfolg hatte das nicht. „Krankenhausbesucher parken jetzt bis vor unserer Tür“, sagt Sievering. Föhr: „Von Verkehrsfluss kann nicht mehr die Rede sein.“
Zum Parkdruck und dem oft ignorierten Tempolimit kommt der Ausbauzustand der Straße, den Peter Ott als planungspolitischer Sprecher der SPD gefährlich nennt. Zwischen Broichstraße und Gottfried-Schmitz-Weg fehlen sichere Gehwege, moniert er. Das ist nicht zuletzt für die Besucher des neuen Memory-Zentrums am südlichen Ende der Steinhausstraße riskant, wenn diese mit ihren Angehörigen im Jostenbusch spazieren gehen wollen.
Auf schriftliche Eingaben der Anwohner hin gab es schon einen Ortstermin, bei dem der Planungsdezernent das Aufstellen von Pflanzkübeln an der Steinhausstraße zum Bremsen der Raser angeboten hat. Aber das ist der SPD und ihrem Fraktionsvorsitzenden Arno Jansen nicht genug. „Aus unserer Sicht kann nur ein Verkehrskonzept zu spürbaren Verbesserungen führen“, sagt er. Die Debatte dazu wird nächsten Mittwoch ab 17 Uhr im Planungsausschuss geführt.