Stadt errichtet neue Obdachlosen-Unterkunft

Neuss. Erst beherbergten die Baracken am Derendorfweg das Liegenschaftsamt, dann Wohnungen für Asylbewerber und zuletzt die „Hin- und Herberge“, eine Notschlafstelle für bis zu 52 obdachlose Männer.

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Jetzt sind sie weg. An ihrer Stelle wird eine Containeranlage errichtet — mit mehr Platz und mehr Komfort.

Bevor das passiert, muss die Bezirksregierung erst den Kampfmittelräumdienst über die freigeräumte Fläche neben dem Tüv-Gelände schicken. Sollte es keine Weltkriegsfunde geben, wird nach Angaben der Stadt rasch mit den Tiefbauarbeiten begonnen. Diese sollen bis zum Monatsende abgeschlossen sein. Die Wohncontainer wiederum sollen bis zum Ende der Osterferien, also bis zur zweiten Aprilwoche, bezugsfertig sein.

Die Entscheidung, die Baracken abzureißen, war im August 2017 gefallen. Seit Oktober können die Obdachlosen die Notunterkunft am Südbad ansteuern, die für die Aufnahme von bis zu 65 Flüchtlingen errichtet wurde. Ab April soll sie wieder ihrem ursprünglichen Zweck dienen. Das versetzt die Stadt in die Lage, vorerst keine weiteren Notunterkünfte errichten zu müssen.

Die Container, die dazu schon eingekauft wurden und in Allerheiligen beziehungsweise Uedesheim aufgestellt werden sollten, werden nun am Derendorfweg zur neuen Obdachlosenunterkunft zusammengefügt. Derzeit stehen sie auf dem Areal des ehemaligen Alexianer-Krankenhauses.

Aktuell leben 400 Asylbewerber in Neuss, deren Verfahren noch nicht abgeschlossen ist. Etwa 1030 Geflüchtete genießen unbefristetes Aufenthaltsrecht, 1580 haben nur eine befristete Aufenthaltserlaubnis. In den sieben Notunterkünften der Stadt sind derzeit 381 Menschen untergebracht — und 155 Plätze frei. Vorrangig versucht die Kommune, Wohnungen für die Unterbringung dieser Neu-Neusser anzumieten. -nau