Stadt erwägt Trennung von Musikschule

Einrichtung könnte in Obhut des Rhein-Kreises gehen.

Dormagen. Die Stadt erwägt, sich von der Musikschule zu trennen und diese in die Obhut des Rhein-Kreises überzuleiten. Dieses Szenario ist eine Option, die in den Gesprächen mit Verantwortlichen des Rhein-Kreises besprochen werden. Das erklärte Beigeordnete und Kämmerin Tanja Gaspers. „Entschieden ist nichts, das ist auch Sache der Politik“, betont Gaspers. „Aber wir sprechen in Arbeitstreffen über die Möglichkeit einer Kooperation oder Überleitung.“ Hintergrund ist, dass sich Politik und Stadt verstärkt um interkommunale Kooperationen kümmern wollen. Dabei geht es dann vor allem um Einsparpotenziale, um den defizitären Haushalt zu entlasten. Eine Möglichkeit ist, die Musikschule durch den Rhein-Kreis Neuss betreiben zu lassen, wie es bereits Grevenbroich macht.

Durch die aus internen Gründen bedingte Absetzung von Bärbel Hölzing als Leiterin der Musikschule bietet sich auch organisatorisch jetzt eine solche Möglichkeit an. Aus Sicht von Gaspers muss vorab geklärt werden, wie viele Stunden eine Dormagener Musikschule anbieten soll. In Dormagen sind es ihrer Aussage zufolge 540 Jahresstunden, in Grevenbroich beispielsweise nur etwa 300. „Ob man das bisherige Angebot aufrecht erhalten will oder die Palette abschmelzen will, das muss die Politik sagen.“ Gaspers weist darauf hin, dass die städtische Musikschule eine „vorbereitende Aufgabe für die Musik-Hochschule hat“. Geprüft werden soll auch die Möglichkeit von Kooperationen mit Musikvereinen und -kapellen.

Der Rhein-Kreis Neuss ist nicht abgeneigt, die Musikschule zu übernehmen. „Wir sind grundsätzlich für solche Überlegungen offen“, sagte Kreis-Kulturdezernent Tilmann Lonnes. Die CDU-Fraktion hat sich unlängst dafür ausgesprochen, dass die Musikschule in Dormagen erhalten bleibt. Sie möchte eine Zusammenarbeit mit dem Rhein-Kreis prüfen lassen, um den bürokratischen und personellen Aufwand zu reduzieren. Die vakante Leiterstelle sollte vom Rhein-Kreis wahrgenommen werden. schum