Scheibenschützen feiern Jubiläum
Traditionelle Morgenfeier zum Festakt aufgewertet.
Neuss. Das Wort Schützen leitet sich vom Begriff „beschützen“ ab. Denn die Wurzeln vieler der heutigen Schützenvereine gründen in jener Zeit, in der die Bürger verpflichtet waren, ihre Stadt zu verteidigten — notfalls auch mit der Waffe.
Dabei, so erinnerte Emanuel Prinz zu Salm-Salm, dürfe aber nicht vergessen werden, dass die Bruderschaften gleichfalls aufgerufen waren — und es bis heute auch noch seien —, „das Sakrament, die Kirche“ zu verteidigen. Der Hochmeister vom Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften (BHDS) war am Samstag der Festredner im voll besetzten Zeughaus, wo die Neusser Scheibenschützen ihr 600-jähriges Bestehen feierten.
Der 25. Juli, der Namenstag des heiligen Jakobus, ist seit alters her für die älteste Formation im Neusser Regiment ein Festtag. Ihre traditionelle Morgenfeier, bei der ansonsten die Männer unter sich bleiben, hatten die Scheibenschützen mit Blick auf ihr stolzes Jubiläum zum Festakt aufgewertet, zu dem auch die Damen geladen waren.
Lang war die Liste der Gäste. Sie wurde angeführt von Bürgermeister Napp, Landrat Petrauschke und dem Landtagsabgeordneten Breuer; die Schützen wurden durch Schützenkönig Markus I. und Schützenpräsident Nickel repräsentiert. Neben Hochmeister Prinz zu Salm-Salm vom BHDS waren mit Jürgen Kohlheim (Vizepräsident Deutscher Schützenbund) und Manuela Göbel (Vizepräsidentin der rheinischen Schützen) auch weitere Dachverbände hochkarätig vertreten.
Die Gesellschaft der Scheibenschützen, am Allerheiligentag 1415 gegründet, ist eine von zwei Bruderschaften im Neusser Regiment; sie zählt 300 Mitglieder, aus deren Reihen sich alljährlich ein Zug mit rund 130 Marschierern bildet, der aktiv unter der Leitung von Major Hans-Peter Zils am Neusser Schützenfest teilnimmt.
Präses der Scheibenschützen ist Monsignore Robert Kleine, Stadtdechant von Köln, der am Samstag gemeinsam mit Oberpfarrer Monsignore Guido Assmann die Festmesse zum Auftakt des Patronatstages zelebrierte.
Angesichts der Unwetterwarnungen verzichtete Oberschützenmeister Robert Schlune auf die Umzüge zum und vom Scheibenstand. Die Schützen reisten beschützt im Bus.