Stadt hat kein Geld, um die Neuhaus-Skulptur zu versetzen
Der Höffner-Inhaber soll wegen laufender Verhandlungen nicht um eine Spende gebeten werden. Etwa 56 000 Euro wären nötig.
Neuss. Rund 56 000 Euro wird die Verlagerung der Skulptur „Endlosschleife“ von Paul Neuhaus kosten, die seit 1997 an ihrem Standort kurz vor der Kardinal-Frings-Brücke steht. Mit dem Bau des Höffner-Möbelhauses im Hammfeld und vor allem des großen Werbepylons hat sie an Wirkung verloren. Das Geld ist im Kulturetat derzeit nicht vorhanden, so dass eine Versetzung der Skulptur an den von der Kunst-Kommission vorgeschlagenen Standort Stadtgarten nicht finanziert werden kann.
Die Mitteilung der Kulturverwaltung in der gestrigen Sitzung des Kulturausschusses setzt einen vorläufigen Schlusspunkt um die Versetzungspläne der sechs Meter hohen Stahlarbeit, die auch als „Stadteingangszeichen“ fungiert. Aber eben nur vorläufig. Hartmut Rohmer (SPD), Vorsitzender des Kulturausschusses und kulturpolitischer Sprecher der SPD, und auch der stellvertretende Ausschussvorsitzende Martin Flecken von der CDU sind sich sicher, dass sich an der Versetzung und auch am präferierten Standort nichts ändern wird.
Vorausgegangen waren jedoch auch Überlegungen, die Neuhaus-Arbeit im Eingangsbereich einer Einrichtung der St.-Augustinus-Kliniken aufzustellen. Ein Angebot lag vor, auch die Kosten für die Versetzung hätte die gGmbH getragen, aber die mit Fachleuten, Politikern und Verwaltungsmitgliedern besetzte Kunstkommission hat bei einer erneuten Begehung den Standort (bei zwei Enthaltungen) abgelehnt. Für Rohmer und Flecken zog zudem das Gegenargument, dass dort auch zusätzliche Kunst im öffentlichen Raum der Stadt aufgestellt werden könnte. Inzwischen haben die Kliniken für die Anschaffung eines eigenen Kunstwerkes einen Wettbewerb ausgeschrieben.
Die Kulturpolitiker hatten der Kulturverwaltung im März indes auch den Auftrag gegeben, eine mögliche Beteiligung des Höffner-Inhabers Krieger an der Versetzung zu überprüfen. Davon rät die Behörde von Dezernentin Christiane Zangs nun aber ab. Sie hält es für „problematisch“, Krieger offiziell um eine Spende oder Kostenübernahmen zu bitten, „da noch nicht abschließend geklärt ist, ob sich seine Firma mit weiteren Grundstücksgeschäften in Neuss engagieren wird oder nicht“. Gemeint sind damit die Restflächen im Hammfeld II. Die Stadt müsse in diesem Punkte „unbelastet“ agieren können, heißt es, „so dass das Akquirieren einer Spende in jedem Fall aus Compliance-Gründen ausscheiden muss“.
An dieser Lage wird sich nur vorderhand bald etwas ändern. Nach Angaben der CDU-Fraktionsvorsitzenden Helga Koenemann hofft die schwarz-grüne Koalition, in der Ratssitzung am 25. September den Verkauf der Fläche zwischen Möbelhaus und Galopprennbahn an den Investor Kurt Krieger beschließen zu können. Doch dem Verkauf würden weitere Verhandlungen folgen. Denn in der Frage, was auf diesem Grundstück entwickelt werden soll, sind sich Politik und Investor noch längst nicht einig.