Stadt kürzt Zuschüsse für die Tennisvereine
Neuss. Die Stadt kürzt den 15 Neusser Tennisvereinen die Zuschüsse zur Pflege der stadtweit 113 Tennisplätze. Die Regelung gilt erst ab dem kommenden Jahr, damit die Vereine wie geplant jetzt in die offene Saison starten und sich auf die neue Situation einstellen können.
Die durch diesen Einschnitt eingesparte Summe von etwas mehr als 23 000 Euro soll nach dem Willen des Sportausschusses zur Sanierung von anderen städtischen Sportstätten genutzt werden.
Was nach einem rüden Sparkurs klingt, ist der Versuch, die Förderung des Tennissports wieder gerecht zu gestalten. Denn als im Jahr 1991 die Regelungen zur Überlassung städtischer Tennisanlagen mit den Vereinen ausgehandelt wurden, war Deutschland noch tennisbegeistert. Doch das ist vorbei. Die durchschnittliche Nutzung jedes Tennisplatzes durch 35 Personen täglich würden viele Vereine nicht mehr erreichen, berichtet Gösta Müller, Geschäftsführer des Stadtsportverbandes.
Der übernahm es, die Vereine an einen Tisch zu holen und die Richtlinie im Einvernehmen mit diesen anzupassen. „Die Stadt hätte es wohl am liebsten gesehen, wenn Plätze geschlossen worden wären“, sagt Müller, doch darauf wollten sich die Vereine nicht einlassen. Sie schlugen stattdessen vor, die Sachleistungen der Stadt und den finanziellen Zuschuss um jeweils 100 Euro pro Platz und Jahr zu streichen — was der Stadt allerdings zu aufwendig in der Umsetzung ist. Sie streicht den Zuschuss von 205 Euro jährlich, zahlt aber weiter das Ziegelmehl und die Beregnungsanlagen und stellt Personal zur Platzpflege im Frühjahr und Herbst ab. Diese Sachleistungen berechnet die Stadt mit gut 650 Euro jährlich. Damit bleibt es bei einer Förderung pro bespieltem Platz. -nau