Teilsperrung der Fleher Brücke wegen Bauarbeiten ab Mittwoch

Bei einer Kontrolle wurden Schäden an den Schrägstreben entdeckt.

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Neuss. Nicht einmal ein halbes Jahr war die Fleher Brücke baustellenfrei, jetzt müssen aufgrund neuer Schäden kurzfristig wieder zwei Spuren gesperrt werden. Schon in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch macht der Landesbetrieb Straßen NRW die Rheinbrücke der Autobahn 46 wieder zum Nadelöhr. Denn die Brücke muss entlastet werden — und zwar ohne sie für den Schwerlastverkehr zu sperren.

Verkehrsminister Hendrik Wüst informierte gestern Bürgermeister Reiner Breuer über die Maßnahme. „Ich hätte uns mehr Vorbereitungszeit gewünscht“, sagt Breuer, der die Nachricht an das Amt für Verkehrlenkung weitergab. Dort soll man sich Gedanken machen, wie die Ausweichverkehre im Stadtgebiet verteilt werden können.

Die Fleher Brücke ist seit 2012 die erste Rheinquerung nördlich der für den Schwerlastverkehr gesperrten Brücke in Leverkusen. Entsprechend stark wurde sie gerade durch Lastwagen in Anspruch genommen, entsprechend engmaschig war die Überwachung durch das Land als Baulastträger. Nun fielen bei einer Kontrolle neue Schäden an den Schrägstreben auf, die die äußeren Fahrbahnen abstützen. Damit diese Schäden nicht größer werden, ist in beide Richtungen die Sperrung der Standspuren und des rechten Fahrstreifens nötig. Zwei Fahrbahnen bleiben aber offen. Wie lange die Brücke dann Baustelle bleibt, steht momentan in den Sternen.

„Wir werden in den kommenden drei bis fünf Jahren mit mehr Baustellen zu rechnen haben“, sagt der Neusser Logistik-Experte Thomas Klann. Die Sanierung der Infrastruktur, die die neue Landesregierung angepackt hat, sei nicht in einem Jahr erledigt. Er hoffe nur, dass sich gerade der gewerbliche Verkehr, der aus dem Süden Richtung Düsseldorf rollt, seinen Weg nicht durch die Stadt Neuss bahnt.

Für Chempark-Leiter Lars Friedrich ist die Teilsperrung ein Alarmsignal für den besorgniserregenden Zustand der Brücke und der Autobahnen im westlichen NRW. „Dies bedeutet für die Mitarbeiter in den Chempark-Standorten Leverkusen, Dormagen und Krefeld-Uerdingen und unsere Logistiker Staus und Zeitverlust“, sagt Friedrich. Und höhere Kosten. Er begrüßt aber die kurzfristige Reparatur, „damit die Brücke befahrbar bleibt“.

Jürgen Steinmetz überrascht die Nachricht, er habe an der Fleher Brücke keine Reparaturen erwartet. Zur Sperrung gebe es keine Alternative. Aber sie trägt trotzdem dazu bei, „dass unser Standortvorteil, den wir hinsichtlich Lage und Infrastruktur genießen, schwindet“.