Trauer über den Tod des früheren Quirinus-Leiters
Johannes Hamacher ist am Sonntag mit 69 Jahren verstorben.
Neuss. Wenn es eine traditionsreiche Schule in Neuss gibt, dann ist es das Quirinus-Gymnasium. Und in diesem Bewusstsein führte Johannes Hamacher diese Schule auch, die er von 1990 bis 2012 als Rektor leitete und prägte. Entsprechend groß war dort gestern die Bestürzung über die Nachricht, dass Hamacher am Sonntag im Alter von 69 Jahren verstorben ist.
Hamacher wurde in Neuss geboren und besuchte schon als Schüler das „Quirinus“, das zu dieser Zeit — wie schon seit Gründung 1616 als Jesuitenschule — noch eine reine Jungenschule an. Hamacher trat an, das zu ändern. Die Einführung der Koedukation im Jahr 1992 war sein erstes aufsehenerregendes Projekt in verantwortlicher Position.
Als Rektor musste sich Hamacher mit Verwaltungsarbeit abmühen, deutlich lieber war er aber Lehrer und im Unterricht. Altgriechisch und Englisch waren seine Fächer, vor allem aber Latein, mit dem er 1981 als Lehrer an seiner alten Penne Anstellung fand. Diese Sprache zählte Hamacher zum Kanon klassischer Bildung und förderte sie durch Veröffentlichung etlicher Lehrmaterialien für den Unterricht.
Der Lehrer Hamacher, der seinem Beruf auch die Aufgabe zuwies, Helfer und Ansprechpartner der Schüler zu sein, setzte Akzente bei der Integration. Die Seiteneinsteigerklasse für ausländische Kinder gehört bis heute dazu. In der Tradition der Jesuitenschule leitete er auch Theater-AGs und initiierte mit der Musikschule das Projekt „Instrumentalklassen“ — auch wenn er selbst kein Instrument beherrschte.
Die Beisetzung erfolgt am Mittwoch (21.) um 11.15 Uhr auf dem Neusser Hauptfriedhof. Die Seelenmesse für ihn wird um 9.45 Uhr in St. Quirin gelesen. -nau