CDU-Chef ist gegen Umzug der Grundschule
Die St.-Martin-Grundschule soll an der Graf-Kessel-Straße bleiben, sagt Wolfgang Kaiser.
Grevenbroich. Keine Verlagerung zur Bergheimer Straße, sondern ein Erhalt am alten Platz. Mit diesem Vorschlag zur Zukunft der Grundschule St. Martin meldet sich jetzt CDU-Chef Wolfgang Kaiser zu Wort: „Ich sehe eine Umsiedlung in die alte Realschule sehr kritisch.“ Der jetzige Standort an der Graf-Kessel-Straße sei ideal, das gelte ebenso für die sanierungsbedürftige Kindertagesstätte am Hartmannweg. Auch sie sollte nicht jenseits der Eisenbahnlinie verlegt werden, meint Kaiser.
CDU und SPD hatten schon 2015 eine komplette Neuplanung für das Gelände zwischen der Graf-Kessel-Straße und dem alten Bauhof-Areal angeregt. Eine Verlegung von Grundschule und Kita in die bald leer stehende Realschule an der Bergheimer Straße betrachtet Kaiser mit Skepsis. „Das Umwandeln dieser Immobilie in ein Bildungszentrum können wir uns nicht leisten“, gibt der Fraktions- und Parteichef mit Blick auf eine Investition von rund zehn Millionen Euro zu bedenken. Stattdessen sollten „innerstädtische Möglichkeiten für Grundschule und Kindertagesstätte untersucht werden“.
Kaisers Anregung, die sicherlich auch in der eigenen Fraktion für kontroversen Gesprächsstoff sorgen wird: „Wir sollten über einen Anbau der Grundschule nachdenken, kombiniert mit einer Tagesstätte. Das ist besser, als beide Einrichtungen an einen nicht geeigneten Platz zu verlegen.“ Über eine Erweiterung des alten Standortes müsse die Stadt mit der Evangelischen Kirchengemeinde ins Gespräch treten, die Eigentümerin der benachbarten Grundstücke sei.
Bevor in dieser Sache gehandelt werden könne, gelte es, die für Mai avisierte Schulentwicklungsplanung des Büros „Lexis und Garbe“ abzuwarten, sagt Kaiser. Unabhängig davon müsse nach Meinung des CDU-Chefs aber ohnehin sowohl in Grundschule als auch Kita investiert werden — „weil deren Zustand ein schlechter ist“.
Die Alternative Bergheimer Straße sollte nach Kaisers Meinung aber ausgeklammert und andere Überlegungen für eine Nutzung der alten Realschule angestellt werden. „Vielleicht in Richtung Gewerbe“, schlägt er beispielhaft vor: „Die Stadt könnte dort mit Hilfe von Investoren etwas Neues aufbauen, das vor allem Start-up-Unternehmen zugute kommt.“
Eine Überplanung des Platzes der Republik — so wie sie die SPD vorgeschlagen hat — lehnt Kaiser zum jetzigen Zeitpunkt ab. „Das gilt es in Ruhe zu planen — im Einklang mit anderen offenen Baustellen, die wir in diesem Gebiet haben.“ Mit der Freifläche, auf der kostenlos geparkt werden kann, gelte es behutsam umzugehen, auch mit Blick auf den Einzelhandel in der Innenstadt.
Ähnlich äußert sich jetzt auch Peter Cremerius (FDP), der sich gegen eine „Briefmarkenplanung“ entlang des Flutgrabens ausspricht. „Erst gilt es, festzustellen ob Schule und Kita erhalten, gegebenenfalls erweitert werden können“, sagt er als Mitglied des Planungsausschusses. Gebe es in dieser Sache Gewissheit, müsse das gesamte Areal bis zum alten Bauhofgelände neu überplant werden. Ein Architektenwettbewerb zum Platz der Republik, wie ihn die SPD vorschlägt, hält Cremerius für „Unsinnig“.