Treue Zeitungsbotin: Norf ist ihr WZ-Revier
Seit zehn Jahren bringt Marion Hampe am frühen Morgen die WZ zu den Lesern.
Neuss. Wenn Marion Hampe zur Arbeit fährt, liegen andere noch in ihren Betten. Sie ist seit 1 Uhr nachts wach und hat bereits gefrühstückt. An der Tankstelle in Norf trifft sie jeden Morgen fünf Kollegen. Gemütlich trinken sie einen Kaffee, bevor jeder seine Lieferung holt und sich alle in unterschiedliche Richtungen auf den Weg machen. Marion Hampe ist Zeitungszustellerin. Seit zehn Jahren trägt sie in „ihrem Revier“ in Norf die WZ aus.
Das frühe Aufstehen macht ihr schon lange nichts mehr aus. Eher im Gegenteil. „Ich kann nachts eh nicht schlafen, da bin ich froh, schon so früh arbeiten zu können“, sagt die 54-Jährige. Von Montag bis Samstag ist sie auf der Südstraße, der Adlerstraße oder der Eichenallee unterwegs. Bis 6 Uhr müssen etwa 250 WZ-Exemplare verteilt sein. Kein Problem für Hampe.
Nach zwei Stunden hat sie mit ihrem Auto und einem umfunktionierten Kinderwagen die Zeitungen zugestellt. Eng wird es nur, wenn die Zeitungen mal leicht verspätet bei den Zustellern ankommen. „Dann muss ich tüchtig auf die Tube drücken“, sagt Hampe lachend — und einigen Frühaufstehern erklären, dass es nicht an ihr liegt, wenn die Zeitung nicht um die gewohnte Zeit im Briefkasten steckt.
Ihre Arbeit macht Marion Hampe Spaß. „Die Kunden sind sehr zufrieden mit mir“, sagt die gebürtige Neusserin. So wird sie immer wieder mit kleinen Aufmerksamkeiten bedacht, besonders zu Weihnachten.
„Da ich seit zehn Jahren ein festes Revier habe, kennen mich die Kunden und wissen, dass ich ihren Wünschen gern nachkomme“, sagt Hampe: ob die WZ bei einer Kundin in einer Plastiktüte vor der Haustür liegen soll, weil der Briefkasten zu klein ist, oder ein Kunde im Urlaub ist und alle Ausgaben anschließend zusammen bekommen möchte. Wenn möglich, erfüllt Hampe die Wünsche.
Zu der Tätigkeit als Zustellerin ist Hampe über ihre Nichte gekommen. Nach dem Tod ihrer Schwiegermutter, die sie 15 Jahre gepflegt hatte, fiel ihr zu Hause „die Decke auf den Kopf“. Schnell hat sie Gefallen an der Tätigkeit gefunden. „Ich laufe gern nachts in der klaren Luft“, meint Hampe. Die Bewegung tue ihr gut. Zu Beginn der Tätigkeit hat sie 15 Kilo abgenommen. Ein netter Nebeneffekt, wie sie findet.
Worüber sich Marion Hampe auch noch nach zehn Jahren ärgert, sind die vielen zu kleinen Briefkästen. „Besonders im Winter und zum Wochenende hin ist es manchmal ganz schön schwer, die dicken Zeitungen in die Briefkästen zu kriegen.“ Nach getaner Arbeit macht Hampe erst mal einen ausgiebigen Spaziergang mit Hündin Buffy.
Und wenn ihr Mann dann nach dem Frühstück zur Arbeit geht, gönnt sie sich ihren wohlverdienten Schlaf. Auf die Frage, wie lange sie der Arbeit noch nachgehen will, kennt Hampe nur eine Antwort: „Solange ich laufen kann“.
Wer vor dem frühen Aufstehen nicht zurückschreckt und sich als Zeitungsbote etwas dazuverdienen möchte, kann sich kostenfrei unter 2 0800 3001 300 oder per Mail an Zustellung@rbverwaltung.de informieren.