VdS verliert trotz doppelter Überzahl in Nachspielzeit

Nievenheim kassierte 1:2-Pleite im Kellerduell gegen Sonsbeck. Trainer Niestroj hört zum Saisonende auf.

Nach acht sieglosen Spielen war das Kellerduell gegen den SV Sonsbeck für den Fußball-Oberligisten VdS Nievenheim die Partie, „die für uns eigentlich die Wende zum Besseren bringen sollte“ (VdS-Geschäftsführer Rainer Kottirre). Doch das Spiel endete für die Dormagener mit einer 1:2 (0:1)-Niederlage — und weil das allein nicht reichte, kassierten sie den entscheidenden Treffer in der Nachspielzeit, als sie mit zwei Feldspielern mehr auf dem Kunstrasen standen. Ein absoluter Stimmungskiller.

In der Kabine erklärte Trainer Marko Niestroj dem Team auch noch, dass er seine Arbeit am Saisonende beenden wird — aus beruflichen Gründen. „Das hat nichts mit der Tabellensituation zu tun“, sagte Niestroj: „Natürlich war das der ungünstigste Zeitpunkt. Aber der Verein wollte Klarheit.“ Den Nachfolger will der Sportliche Leiter Rudi Nicklas Ende der Woche mitteilen.

Dass dieser einen Oberligisten übernehmen wird, ist ein ganzes Stück unwahrscheinlicher geworden. Dabei schien der in der Winterpause aus der Spur geratene Neuling bis zur Halbzeitpause auf einem guten Weg raus aus dem Tief. Bereits in der neunten Minute köpfte Verteidiger Tim Rohde nach einem Freistoß von Kevin Scholz den Ball ins Tor. Sonsbecks Torwart Ahmet Taner agierte zu zögerlich.

Womöglich wäre das Spiel schon entschieden gewesen, hätte Patrick Wesoly nur fünf Minuten später seine Chance zum 2:0 genutzt. Er scheiterte jedoch an Taner. In der Folge begannen die zunächst harmlosen Gäste damit, sich ins Match hineinzuarbeiten. Felix Terlinden vergab die beste Chance, er scheiterte am großartig parierenden Kelvin Sanchez Del Villar (33.).

Kein Verständnis hatte Niestroj für den „kopflosen Auftritt“ in Hälfte zwei. Spielerisch fanden die Hausherren kein Mittel. Dennoch hätte nach dem Ausgleich durch Lukas Vengels (56.) noch alles gut werden können, denn die recht ungestümen Gäste schwächten sich selbst: Michael Müller sah nach zwei taktischen Fouls (59. und 67.) Gelb-Rot, Vengels erhielt nach einer Notbremse die Rote Karte (79.). Kevin Scholz (73.), Pascal Tonou (73.), Pierre Schnock (83.) und Mehmet Yilmaz (90.) hatten gute Chancen für den VdS — doch stattdessen schloss in der fünften Minute der Nachspielzeit Marvin Hitzek einen Konter zum 2:1 für die Gäste ab. Niestroj resümierte fassungslos: „Da sind wir selbst schuld.“