Verkehrsplanung sorgt für Unmut
Rund 70 Kaarster informierten sich über die Neuerungen des Bauvorhabens an der Birkhofstraße. Kritik ernteten die geplanten Tiefgaragen.
Büttgen. Die Stadt hatte jetzt zu einem Informationsveranstaltung in die Pampusschule eingeladen, um über das Bauvorhaben an der Birkhofstraße zu informieren. Gleichzeitig konnten Bürger Anregungen einbringen und Fragen stellen, die durch die Technsiche Beigeordnete Sigrid Burkhart und weitere Vertreter der Stadt beantwortet wurden. Das Interesse in der Bevölkerung war groß: Rund 70 Kaarster ließen sich auch von hohen Temperaturen nicht davon abhalten, der Einladung zu folgen. Schnell kristallisierte sich heraus, dass das Thema Verkehr die Menschen am meisten bewegte.
Im vergangenen Jahr hatte es bereits eine erste Informationsveranstaltung zum Thema Birkhofstraße gegeben. Seitdem haben sich zwei grundlegende Neuerungen ergeben. „Der erste gravierende Unterschied ist, dass es für Büttgen mittlerweile einen erhöhten Bedarf an Kita-Plätzen gibt“, sagte die Technische Beigeordnete Sigrid Burkhart und zeigte zwei Varianten auf, wo die zukünftige Kita gebaut werden soll. In Variante eins entsteht die Kita entlang der Bahn im nördlichen Bereich des östlichen Gewerbegebietteils. Die zweite Variante sieht vor, dass die Kita östlich liegen wird. Im Norden entlang der Bahn wäre dann Platz für ein geplantes Ärztehaus. Ebenfalls neu: Die Verwaltung wurde von der Politik beauftragt, planerisch auch besondere Wohnformen wie das Cohousing-Projekt zu berücksichtigen. Wichtig sei zudem, so Burkhart, dass es für die Büttgener einen vernünftigen Freibereich gebe. „Uns ist durchaus bewusst, dass es in Vorst einen Wald und in Kaarst einen Stadtpark gibt, in Büttgen aber muss man über die Landstraße hinweg ins freie Feld“, sagte sie.
Mit dem ersten Themenfeld „Verkehr“ kam Burkhart dann auch gleich zum wohl meist diskutierten Thema. Für Aufregung sorgte die Verkehrsplanung im inneren Teil des Gebietes. Dass die Gebäude zukünftig mit Tiefgaragen unterkellert werden sollen, kam zunächst gut an. Dass der Verkehr aus zwei oder eventuell auch drei der Garagen auf die Benatekstraße abgeleitet wird, sorgte allerdings für Unmut bei den aktuellen Anwohnern, die dadurch eine enorme Verkehrszunahme auf der ohnehin schon schmalen Benatekstraße erwarten.
Elke Anders von der Stadt sagte, dass Verkehrsuntersuchungen ergeben hätten, dass in Spitze 23 Autos durch die Benatekstraße fahren würden — eine Zahl, die vertretbar sei. Eine Anwohnerin wollte dennoch wissen, warum die Einfahrt nicht von der Benatekstraße in die Siedlung verlegt wird? Anders versprach, diese Anregung der Politik vorzulegen, die am Ende über den Bebauungsplan entscheide. Genau wie den Wunsch eines Kreisverkehrs an der Michaelstraße/Korschenbroicher Straße. Burkhart begrüßte den Hinweis auf eine ausgebaute Verkehrsberuhigung der Birkhofstraße, die aktuell in Teilen „einer Rennstrecke“ gleiche, wie eine Bürgerin bei der Versammlung sagte.
Fest steht, dass die Benatekstraße einen Bürgersteig und eine Lösung für Fahrräder bekommt. Geplant ist auch eine deutliche Verbesserung der Unterführungssituation an der Bahntrasse am Ende der Benatekstraße. Der steile Weg soll abgeflacht werden, die Rampe wird dadurch länger aber angenehmer zu nutzen. Die Frage eines Bürgers nach einem Spielplatz beantwortete Burkhart nicht nur mit einem „Ja“, sondern sprach sogar von einer „grünen Lunge“ für Büttgen, angelehnt an die Grünfläche am Eustachiusplatz.