Versiegelung gegen Graffiti
Mit neuer Nano-Technologie schützt Michael Tischler kahle Hauswände vor illegalen Straßen-Sprayern. Ausgerüstet mit Heißdampfgerät und Hochdruckreiniger rückt Michael Tischler der Farbe zu Leibe.
<strong>Rhein-Kreis Neuss. Es dauert nur einen kurzen Augenblick: Schnell auf das Knöpfchen der Sprühdose gedrückt und schon haben sich Graffiti-Sprayer mit ihren Werken verewigt. Ihre Opfer sind meist Hauswände, Bahnen und nackte Fassaden. Zuletzt hat es die Namensschilder an der Kardinal-Frings-Brücke getroffen. Die Besitzer können dabei oft nur hilflos zusehen. Ihnen bleibt lediglich stundenlanges, hartes Schrubben.
Doch damit ist jetzt Schluss. Denn seit wenigen Wochen gibt es im Rhein-Kreis Neuss einen Experten, der den Kampf gegen die Schmierereien aufgenommen hat. Ausgerüstet mit Heißdampfgerät und Hochdruckreiniger rückt Michael Tischler der Farbe zu Leibe. Mit Erfolg. "99 Prozent aller Graffiti können wir entfernen", verspricht er.
Nachdem er selbst betroffen war, hat sich der gelernte Industriekaufmann mit einer Franchise-Filiale des Gebäudereinigungs-Unternehmens Exuweg im Kreis selbstständig gemacht. "Mein Garagentor war beschmiert, deshalb musste ich mich mit dem Thema zwangsweise beschäftigen."
Damit dürfte er nicht allein sein. Denn im Rhein-Kreis Neuss entstehen jährlich mehrere 10 000 Euro Schaden durch Schmierfinken. 2006 musste sich die Polizei 475-mal mit Graffiti beschäftigen, 246-mal davon allein in der Stadt Neuss. In diesem Jahr wurden bis April bereits 71 Neusser Fälle angezeigt. Immerhin: Die Aufklärungsquote liegt bei 70 Prozent.