Viele Grundschulen stoßen Aufnahmegrenze
2021 wird die Erstklässlerzahl ihren Höhepunkt erreichen. Dabei sind mögliche Flüchtlingszuweisungen nicht einberechnet.
Grevenbroich. Mehrere Grundschulen in der Stadt stoßen an „ihre Kapazitäts- und Belastungsgrenzen“. Das wird in der Vorlage für den am Mittwoch tagenden Schulabschluss deutlich.
Die Verwaltung legt dafür mehrere Statistiken beispielsweise über die Klassenstärken sowie über die perspektivische Entwicklung der Schülerzahlen in den kommenden Jahren vor. Mehrere Schulen verfügen, wie der Erste Beigeordnete Michael Heesch erklärt, über etliche Klassen mit jeweils 26 bis — in einem Fall — 30 Jungen und Mädchen. Insbesondere davon betroffen seien die Erich-Kästner-Grundschule in Elsen, die Gemeinschaftsgrundschule Kapellen/Hemmerden und die Katholische Grundschule St. Martin in der Innenstadt. Große Klassen gibt es aber auch an der kleinsten, einzügigen Schule am Welchenberg in Neuenhausen. In drei von vier Räumen sitzen 27 oder 28 Kinder. Mit einer deutlichen Verbesserung dürfte so schnell nicht zu rechnen sein. Zwar wird die Zahl der Erstklässler auf Basis der Geburtsstatistik von 584 im kommenden Schuljahr 2017/2018 bis auf 554 im Jahr 2020/21 zurückgehen, danach jedoch wieder auf 605 (2021/2022) beziehungsweise 599 (2022/2023) ansteigen.
Eine große Unbekannte sind für die Stadt die künftigen Zuweisungen von Asylbewerbern. Kinder aus Flüchtlingsfamilien kommen derzeit vor allem in Schulen in Nähe des Stadtzentrums. Bei starken Zuweisungen in Zukunft ist es laut Stadtverwaltung möglich, „dass es an einigen Schulen zu Härtefällen hinsichtlich der Klassenfrequenz kommt“. Eine weitere mögliche Folge: „Ein weiterer Zuzug asylsuchender Menschen kann dazu führen, dass räumliche Ergänzungen vorzunehmen sind oder die Schüler auf Schulen mit ausreichenden Kapazitäten verteilt werden müssen“, betont Michael Heesch. Im nächsten Schuljahr werden an allen Grundschulen 25 Eingangsklassen gebildet, einschließlich einer zusätzlichen, vierten erste Klasse an der Erich-Kästner-Schule. Die hat dann mit 87 i-Dötzchen die größte Zahl von Erstklässlern an den elf Schulstandorten, lediglich an der Grundschule Kapellen/Hemmerden mit zwei Standorten werden insgesamt noch mehr — 106 — Kinder eingeschult. In deren Einzugsbereich liegt das Kapellener Neubaugebiet mit vielen jungen Familien.