Vorbildlicher Einsatz für soziales Miteinander
Der Rhein-Kreis Neuss hat gestern Abend erstmals einen Preis für nachhaltige Integrationsarbeit verliehen.
Rhein-Kreis Neuss. Der erste Integrationspreis im Rhein-Kreis Neuss wurde am Dienstagabend im Kreishaus Grevenbroich verliehen. Den ersten Platz belegt Despina Kosmidou vom Neusser Verein zur Förderung von Mehrsprachigkeit mit dem Projekt "Care Migration".
Der Preis wurde ausgeschrieben, um das soziale Engagement von Einzelpersonen und Institutionen auszuzeichnen. Er geht an Menschen, die sich in vorbildlicher Weise für ein gleichberechtigtes und friedvolles Miteinander einsetzen. "Die kulturelle und ethnische Vielfalt ist längst typisch für unser Land. Auch bei uns im Rhein-Kreis Neuss hat etwa jeder fünfte Einwohner eine Zuwanderungsgeschichte", sagte Landrat Hans-Jürgen Petrauschke bei der Preisverleihung. Der Preis solle dazu ermuntern, sich für Integration einzusetzen, erklärt er.
Kosmidou hat sich mit ihrem Projekt für den Preis beworben und gewonnen. Sie stellt mit "Care Migration" Kontakte zwischen deutschen und ausländischen Bürgern her, um interkulturelle Begegnungen zu fördern. "Ich hoffe, dass das Projekt nun bekannter wird", freut sich Despina Kosmidou.
Auf den zweiten Platz hat es Mehmet Güneysu mit seinem Projekt "Sommerfest" geschafft. Er ist Integrationsratsvorsitzender in Dormagen und organisiert jährlich das Fest. In diesem Jahr besuchten es 2500 Menschen. Mit internationalem Musikprogramm und interkulturellen Sportangeboten führe es Menschen zusammen und baue Vorurteile und Ängste ab, begründet die Jury ihr Wahl. "Das ist eine Bestätigung unserer Arbeit und eine Motivation, uns weiter zu engagieren", sagt Güneysu.
Der dritte Platz wurde gleich zweimal belegt. Marcel Kruse aus Grevenbroich bekommt für sein Buch "Verschlingt der Islam Deutschland? Oder erdrücken deutsche Vorurteile den Islam?" den dritten Preis, weil er laut Jury die Integration von nichtdeutschen Muslimen fördert und Angst vor dem Islam nimmt. Er lässt in dem Buch einen sunnitischen Imam, eine ex-muslimische Menschenrechtlerin, einen christlichen Theologen und den damals noch niedersächsischen Ministerpräsidenten Christian Wulff zu Wort kommen und beleuchtet so den Islam aus verschiedenen Perspektiven.
Den dritten Platz teilt sich Kruse mit Hildegard Kux aus Jüchen. Sie hat sich mit ihrem Projekt "Tamilisch-Deutscher Freundeskreis" beworben. Die Jüchenerin organisiert Feste und Ausflüge mit Menschen unterschiedlicher Herkunft. "Nach 26 Jahren ist das eine ganz tolle Würdigung unserer Arbeit", freute sich Kux am Abend. "Die Preisträger haben die Kultur der gegenseitigen Anerkennung, der Toleranz und der Verständigung gestärkt. Dafür sagen wir heute Danke", sagte Petrauschke. for/marek