Weck-Verbot: Krützen und FDP liegen im Streit

Grevenbroich. Nach dem von der Polizei ausgesprochenen Weck-Verbot für das Orkener Tambourkorps knistert es zwischen dem Bürgermeister und der FDP. Nachdem ihm Klaus Krützen vorgeworfen hatte, Wahlkampf auf Kosten von Verwaltungsmitarbeitern und Schützen zu betreiben, reagiert nun Fraktionschef Markus Schumacher: „Lächerlich“, sagt er: „Diesem Vorwurf sind Politiker ständig ausgesetzt, wenn sie auf Missstände hinweisen, die in der Verantwortung der Verwaltung liegen.“

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In einem Antrag für die August-Sitzung des Rates hatte Schumacher mehr Service von der Stadtverwaltung verlangt. Die Fachämter müssten die heimischen Vereine so unterstützen und beraten, dass sie Veranstaltungen ohne Risiken durchführen könnten. Parallel zu diesem Antrag ergriffen drei FDP-Landtagsabgeordnete die Initiative und starteten eine Kleine Anfrage an die Landesregierung. Tenor: Was wird in NRW unternommen, um die Akzeptanz von Schützenfesten in der Gesellschaft zu stärken?

Schumachers Vorstoß und die MdL-Initiative seien ein Versuch, auf Kosten von Stadt und Brauchtum „schon mal Landtagswahlkampf“ zu machen reagierte der Bürgermeister verärgert. Die Behauptung, dass die Verwaltung das Schützenwesen nicht ausreichend unterstütze, wertete er als unzutreffend, sie sei „offenbar frei von jeglicher Sachkenntnis getroffen worden“.

„Wenn man sich kümmert, wird einem oft Wahlkampf von der politischen Gegenseite vorgeworfen“, kontert nun Schumacher. Für ihn sei aber klar: „Die Bürger interessiert nicht, wer sich kümmert. Sie wollen ihr Ding machen können — wenn sie dabei Hilfe bekommen, ist es ihnen egal, welche Partei die Probleme löst.“ Für ihn auffällig sei jedoch, dass das Tambourkorps Orken auf seiner Facebook-Seite am Donnerstagmorgen neutral auf die Initiativen der FDP verwiesen und sich dafür bedankt habe. „Dabei wurde auch ,dem Bürgermeister’ gedankt, was gut und richtig ist“, sagt Schumacher. Am Mittag sei dieser Beitrag verändert worden, indem das namentliche Profil von Klaus Krützen verlinkt und seine Parteizugehörigkeit zur SPD ergänzt worden seien.

„Da ist schon ersichtlich, wer im Hintergrund interveniert und wem es um Personenkult und Parteidarstellung geht“, sagt Schumacher. Der Fraktionschef wertete diesen Vorfall als „peinlich“. wilp