Wettbewerb: Kaarster Schüler bauen einen Turm aus Nudeln

Seit 20 Jahren gibt es den Wettbewerb des GBG. Längst ist er Kult. Dieses Jahr dürfen die Schüler nur bestimmte Materialien verwenden.

Foto: Andreas Woitschützke

Kaarst. Seit 20 Jahren werden in Kaarst in mühsamer Arbeit hergestellte Bauwerke am Ende zerstört — und das wird auch noch bejubelt. Ungefähr 400 Brücken, Dächer und Türme aus Papier, Pappe oder Holz ereilte dieses Schicksal. Dahinter verbirgt sich der „berühmt-berüchtigte Bauwettbewerb“ des Georg-Büchner-Gymnasiums (GBG) in Vorst.

1997 hatte Bernhard Sander, damals Lehrer am GBG, die Idee von einem Meerbuscher Kollegen übernommen. Schüler sollen so auf spielerischer Ebene an die Ingenieurwissenschaften herangeführt werden. Die Teilnahme ist freiwillig. Ziel der alle zwei Jahre stattfindenden Tüfteleien: Welches Bauwerk kann das Maximale seines Eigengewichts tragen?

2003 wurde der Wettbewerb für alle weiterführenden Schulen sowie das Gymnasium Korschenbroich ausgeschrieben und steht seitdem unter der Schirmherrschaft des Kaarster Bürgermeisters. Ausrichter ist das GBG. Seit 2009 kümmert sich Architekt Cornel Kremer, ehemaliger Schüler des Gymnasiums, um die technische Betreuung. Zunächst kamen von Kaarster Ingenieuren entwickelte Maschinen als Testgeräte zum Einsatz. 2013 konstruierten Auszubildende des Automobilzulieferers ZF TRW im technischen Center in Düsseldorf ein neues Gerät für den Belastungstest.

Zum 20-Jährigen gibt es eine besondere Neuerung: Dieses Mal soll ein Turm aus Nudeln gebaut werden. „Das geht“, erklärt Rainer Montignies und schmunzelt. Der 38 Jahre alte Lehrer für Mathematik und Informatik ist neben Michael Heiß und Bastian Störmann einer der drei Ansprechpartner für den Bauwettbewerb. Vorteil: Das „Baumaterial“ ist in jedem Haushalt vorhanden, Nachschub ist schnell eingeholt.

Die rund 40 teilnehmenden Gruppen bestehen aus maximal vier Schülern. Lisa und Emma (beide 13) sind zum zweiten Mal dabei. „Vor zwei Jahren hat es sehr viel Spaß gemacht. Die Vorgabe ist gering und man kann bauen, wie man will“, sagt Lisa. Emma hat die neue Bauanleitung schon genau studiert: „Mir gefällt, dass man nur wenige Materialien benutzen darf.“ Dazu gehört neben den Nudeln auch ein Bierdeckel als Abschluss des Turms.

Mansha und Julia (beide 13) nehmen zum ersten Mal teil. „Das ist eine interessante Herausforderung. Außerdem macht das gemeinsame Bauen mit Freunden Spaß“, sagt Julia. Mansha weiß, dass sie neben rohen auch gekochte Nudeln verwenden darf, die nur in eine andere Form gebracht werden müssen: „Man klebt sie einfach zusammen!“

Beginn des Wettbewerbs war am 8. November. Gebaut wird zu Hause, am 23. Januar müssen die Schüler ihre Bauwerke abgeben. Der Belastungstest erfolgt am 27. Januar. Für die Besten gibt es Geld- und Sachpreise.