Wie sieht Neuss 2025 aus?
Bei der Erstellung eines neuen Flächennutzungsplans wurden die Neusser einbezogen. Gutachter zieht Zwischenbilanz.
Neuss. Der alte Flächennutzungsplan von 1983 wurde auf zehn bis 15 Jahre angelegt. Jetzt soll er durch einen modernen Plan ersetzt werden. Das Gutachterbüro Scheuvens und Wachten entwickelte in der Zusammenarbeit mit 350 Neusser Bürgern ein Strukturraumkonzept, das als Grundlage für einen neuen Flächennutzungsplan dienen soll. „Unsere Stadtentwicklung ist eine Gemeinschaftsaufgabe. Wir müssen uns an den Bedürfnissen der Menschen orientieren“, sagt Bürgermeister Herbert Napp.
Gutachter Rudolf Scheuvens stellte jetzt eine erste Zwischenbilanz vor. Das Strukturkonzept Neuss 2025 enthält sechs Handlungsfelder: Wohnen, Ortsteile, Wirtschaft und Gewerbe, Mobilität, Bildung und Kultur sowie Freiraum. „Wir haben in unseren Planungswerkstätten kontrovers mit den Bürgern diskutiert, sind aber zu einem guten Ergebnis gelangt“, berichtet Scheuvens.
Der Wohnbauflächenbedarf beträgt bis 2025 rund 140 Hektar. Barrierefreiheit soll bei der Planung neuer Wohnanlagen maßgebend sein. Beim öffentlichen Verkehrsnetz hoffe man auf bessere Anbindungen, vor allem im Süden der Stadt.
Das Radwegenetz soll ausgebaut werden, um eine bessere Erreichbarkeit der Grünflächen zu gewährleisten. Letztere sollen aufgewertet werden, beispielsweise durch die Rekultivierung der derzeitigen Abfall-Deponie des Rhein-Kreises Neuss und einer Verschönerung des Rennbahnparks.
Wirtschaft und Gewerbe müssten weiter gefördert werden. Im Strukturkonzept werden 78,2 Hektar an neuen Gewerbeflächen dargestellt, im Wesentlichen über Erweiterung vorhandener Standorte (Kruppstraße oder Kreitzweg) beziehungsweise über die Aufwertung und Entwicklung vorhandener Gebiete (Hammfeld).
„Die Resonanz auf die Präsentation des Strukturkonzepts wird unser weiteres Vorgehen stark beeinflussen“, betont Napp.
Abzuwarten bleibt, welche Ziele letztlich umgesetzt und welche Bürger-Vorschläge tatsächlich in den neuen Flächennutzungsplan aufgenommen werden. Über den Plan wird 2012 beraten. 2014 soll er in Kraft treten.