Handtasche weg und 40 000 Euro abgebucht
33-jährige Mutter wurde zu einer Haftstrafe von einem Jahr und zehn Monaten verurteilt.
Neuss. Mindestens zehnmal wurde Nicole S. bereits wegen Diebstahls verurteilt. Eine Lehre zog die 33-Jährige aus ihren Taten bisher anscheinend nicht. Am Montag saß sie wieder auf der Anklagebank. Sie legte Berufung gegen das zuletzt verhängte Urteil ein. Sie war vom Amtsgericht Neuss wegen Diebstahls und Urkundenfälschung zu einem Jahr und drei Monaten verurteilt worden.
Die Mutter zweier Kinder hat im September 2009 in den Verkaufsräumen der Firma Cecil nach Handtaschen Ausschau gehalten. Schnell wurde sie fündig und stahl eine auf einem Stuhl abgestellte Tasche. In dieser befanden sich Bargeld und EC-Karten.
Einige Tage später begab sich die Frau in eine Sparkassen Filiale und hob dort unter Vorlage der EC-Karte und des Personalausweises der Bestohlenen von deren Konto 40 000 Euro in bar ab. Die Auszahlungsquittung unterschrieb sie mit dem Namen der Geschädigten.
Bei einem weiteren Versuch, im Dezember 50 000 Euro vom Konto der Frau abzuheben, wurde sie vorläufig festgenommen.
„Mein Sohn ist herzkrank. Er hat einen Herzschrittmacher bekommen“, sagte sie am Montag vor Gericht. Damit sei sie doch bestraft genug, betonte sie. Der Vorsitzende Richter sagte unterdessen: „Ihre Tränen laufen hier am falschen Ort.“ Zum wiederholten Mal würde sie nun auffallen.
Verurteilt wurde die arbeitslose und geschiedene Frau zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von einem Jahr und zehn Monaten ohne Bewährung.