Wieder mal Streit um die Sonntage

ZIN beantragt vier Termine für die Innenstadt, das Rheinparkcenter drei. Vor allem die sind umstritten.

Neuss. Die Diskussion ist schon so alt, die Argumente sind so oft ausgetauscht, dass die Stadtpolitiker sich diesmal nur über Verfahrensfragen stritten. Auch das lässt sich in die Länge ziehen. Am Ende gab es im Hauptausschuss keine Entscheidung über die verkaufsoffenen Sonntage im diesem Jahr. Die fällt am 23. März im Rat.

Vier verkaufsoffene Sonntage hat die Zukunftsinitiative Innenstadt Neuss (ZIN) für die City beantragt. Das entspricht dem Votum des Rundes Tischs, der nach der leidvollen Erfahrung der Vorjahre vor einem Jahr zu einer Übereinkunft gekommen war. Höchstens vier Sonntage, darunter im Advent allenfalls der erste, alle müssen zudem einen begründeten Anlass haben.

ZIN will wie angekündigt das Stadtfest „Neuss blüht auf“ (6. Mai), das Hansefest (23. September), den Mittelaltermarkt (14. Oktober) und die Aktion „Neuss zeigt Herz“ (2. Dezember) mit einem verkaufsoffenen Sonntag verbinden. Das scheint weitgehend unstrittig.

Schwieriger wird es mit den Wünschen des Rheinparkcenters. Das Center zählt laut Einzelhandelskonzept als Nebenzentrum. Drei Sonntage hat das Management beantragt: Zum einen will sich das Center den Aktionen „Neuss blüht auf“ und „Neuss zeigt Herz“ anschließen, außerdem sollen am 14. Oktober ebenfalls die Geschäfte geöffnet bleiben. Begründung ist nicht der Mittelaltermarkt in der Innenstadt, sondern der erste Geburtstag des „neuen“ Rheinparkcenters.

Die CDU werde dem Gesamtpaket zustimmen, sagt deren Fraktionschef Jörg Geerlings. Allerdings sind bekanntermaßen immer einige Christdemokraten gegen eine Sonntagsöffnung. Die FDP ist ebenfalls dafür, die SPD allerdings nur für die ZIN-Anträge. Das Rheinparkcenter als Nebenzentrum soll nur einen Sonntag verkaufsoffen gestalten können, sagt SPD-Fraktionschef Reiner Breuer, da biete sich das Eröffnungsjubiläum an. Wieder anders sehen das die Grünen: Sie wollen nur den ersten beiden offenen Sonntagen für die Innenstadt zustimmen und nur einem, dem ersten, im Rheinparkcenter. Da dürfte es fast noch spannende werden: Die geheime Abstimmung ist bereits angekündigt.