Wolf: „Wir leben auf einer Baustelle“
Die Arbeiten im Schneckenhaus haben sich immer wieder verzögert. Im Frühjahr soll nun alles fertig sein.
Grevenbroich. Von weihnachtlicher Besinnlichkeit konnte im und um das Schneckenhaus in den Tagen vor Weihnachten keine Rede sein. Der Boden des Holzgebäudes wird ausgetauscht, eine neue Eingangstür eingesetzt, dazu die Elektrik neu gelegt und die Wände isoliert. "Wir leben hier auf einer Baustelle", sagt der Umweltschutzbeauftragte Norbert Wolf, der seit über zehn Jahren mit seinen Mitarbeitern in dem Gebäude im Bend arbeitet.
Doch trotz der Unruhe ist Wolf froh, dass Bewegung in die Angelegenheit gekommen ist. 1995 wurde das Gebäude für die Landesgartenschau in Grevenbroich errichtet, ursprünglich sollte es nur von April bis September 1995 stehen. Doch das blaue Holzhaus blieb stehen und wird seitdem für naturnahen Unterricht und als Auffangstation für Tiere genutzt. Seit mehr als zwei Jahren ist klar, dass das baufällige Schneckenhaus saniert werden muss. Der Holzboden war durchgefault, die Eingangstür voller Schimmel und in den Innenwänden machten sich die Ratten breit.
Ein unhaltbarer Zustand, den der Förderverein des Schneckenhauses und Wolf selbst immer wieder bei der Verwaltung moniert hatten. "Wir haben in den vergangenen Tagen allein zwölf Ratten gefunden, die es sich in den Wänden oder unter der Spüle bequem gemacht hatten", sagt Wolf.
Doch obwohl die Stadt schon im Sommer aus den Mitteln des Konjunkturpakets 65000 Euro für die Sanierung des Gebäudes bereitgestellt hat, hat sich der Beginn der Bauarbeiten immer weiter herausgezögert. Die Stadtverwaltung führte an, dass für eine schnellere Bearbeitung aller Projekte aus dem Konjunkturpaket die Mitarbeiter fehlten. Trotz allen Ärgers hat Norbert Wolf Verständnis für diese Argumentation: "Ich kann mir vorstellen, dass über Klaus Ropertz, dem zuständigen Dezernenten fürs Gebäudemanagement, und seinen Leuten die Welt zusammengebrochen ist." Schließlich seien trotz zusätzlicher Aufgaben keine neuen Mitarbeiter eingestellt worden.
Seit einigen Tagen sind die Mittel nun freigegeben. Bis zum Frühjahr soll alles fertig sein, schon zu Beginn des neuen Jahres ist das Haus wieder für Besucher und Gäste freigegeben. Vor Ratten muss sich dann keiner mehr fürchten. Zusätzlich zur Isolierung der Wände wird ein Nagerschutz eingebaut.