Zahl der Einbrüche in Neuss steigt
Die Kriminalitätsstatistik für 2011 wurde vorgestellt. Die Polizei will die Quote aufgeklärter Verbrechen steigern.
Neuss. Wenn Einbrecher in eine Wohnung eindringen und sämtliche Schränke durchwühlen, empfinden die Betroffenen das in der Regel als schwerwiegenden Eingriff in ihre Privatsphäre. Obwohl die Polizei immer wieder Sicherheitshinweise gibt und die Bevölkerung informiert, bleiben Wohnungseinbrüche eine der maßgeblichen Straftaten mit steigenden Fallzahlen. Das geht aus der Kriminalitätsstatistik 2011 für die Stadt Neuss vor, die am Donnerstag im Hauptausschuss präsentiert wurde.
2011 zählte die Polizei in Neuss 560 Wohnungseinbrüche. 2010 waren es noch 537. Die Ermittler wollen deshalb ihre Bemühung bei der Bekämpfung weiter steigern. Wichtiger Bestandteil soll dabei die Prävention sein, um den Einbrechern das Eindringen in ein Haus oder eine Wohnung so schwer wie möglich zu machen.
Entsprechend sollen die Bürger umfassend informiert werden, wie sie ihre vier Wände sicherer gestalten können. „Beim Kommissariat Vorbeugung und Opferschutz gibt es kostenlose individuelle Beratungen“, sagt Polizeisprecherin Diane Drawe.
Auch insgesamt hat die Kriminalität in Neuss gegenüber 2010 deutlich zugenommen. Es gab im vergangenen Jahr 634 Taten mehr als im Vorjahr (2010: 14 325; 2010: 13 691). Die Quote der aufgeklärten Delikte liegt mit 52,1 Prozent auf einem konstanten Niveau (2010: 52,5 Prozent). Drawe: „Wir sind bestrebt, die Aufklärungsquote zu steigern.“ Insgesamt sieben Kommissariate sind in der Stadt Neuss für die Ermittlungen zuständig.
„In den verschiedenen Kriminalitätsbereichen gibt es stets Schwankungen, die aber nicht immer zu erklären sind“, erklärt Drawe. Die Polizei analysiere die Entwicklungen genau und reagiere entsprechend. Leicht zugenommen hat 2011 die Zahl der Betrugsdelikte mit 3093 Fällen gegenüber 2988 Fällen 2010. Allerdings liegt die Aufklärungsquote in diesem Bereich bei sehr hohen 82,7 Prozent. Ein Rückgang ist bei Taschendiebstählen zu verzeichnen. (2010: 321; 2011: 245.)
Die Mordkommission musste sich 2011 mit zwei Fällen beschäftigen: Der Tötung eines Obdachlosen auf dem Tüv-Gelände sowie der Tötung eines Autokäufers.