Zug in Neuss-Holzheim: Kleines Mädchen verletzt

700 Aktive in 32 Gruppen zogen durch den Stadtteil. Siebenjährige geriet unter Anhänger.

Neuss. Da stockte den meisten Zuschauern der Atem: Ein siebenjähriges Mädchen war kurz nach dem Start des Holzheimer Rosenmontagzugs gegen 12 Uhr auf der Vereinsstraße unter einen Anhänger geraten. Was war passiert? Das Mädchen war beim Aufheben von Kamelle auf der nassen Straße weggerutscht. Dabei geriet der rechte Fuß vor das Vorderrad eines Kleinanhängers und wurde ein oder zwei Meter bei langsamer Fahrt nach vorn geschoben.

Entgegen anderslautenden Berichten wurde das Kind nicht überrollt. Natürlich hatte das Mädchen Schmerzen und weinte, die Mutter und andere Ersthelfer waren sofort zur Stelle. Mit einem Rettungswagen wurde das kleine Mädchen ins Krankenhaus gebracht. Die Polizei schloss ein Fremdverschulden aus.

Der Zug in Holzheim verlief indessen weiter. Knapp 700 bunt verkleidete Jecken, aufgeteilt in 32 Gruppen und einigen Einzelpersonen hatten sich pünktlich um 11.11 Uhr auf den Weg gemacht.

Unter den Aktiven befand sich auch der Neusser Schützenchef Thomas Nickel, der sich seit einigen Jahren zum Neusser Karneval bekennt. Viele kleine und große Gruppen finden sich zu den närrischen Tagen zusammen. Nicht selten ist allein die Teilnahme am Rosenmontagszug der Grund für einige Treffen übers Jahr. Dies mag mit ein Grund sein, warum der Holzheimer Umzug sich großer Beliebtheit erfreut.

Franziska Herbing gehört zu den Stammgästen des Umzugs. „Vor einigen Jahren war ich eher zufällig hier bei einer Freundin, seitdem komme ich montags mit meiner Familie immer nach Holzheim“, erklärte die 49-Jährige.

Da ihr Mann bei der Werksfeuerwehr eines großen Unternehmens arbeitet, war er in diesem Jahr ausnahmsweise einmal nicht dabei, Sohn Marco hingegen hatte sich einer Gruppe angeschlossen. Auch die Eheleute Alexander und Maria Brass aus Grevenbroich waren Zaungäste in Holzheim. „Gestern waren wir in noch Hemmerden, jetzt sind wir hier, und gleich fahren wir nach Gustorf“, so der rüstige Karnevalsfan aus der Nachbarschaft.

Nach etwas mehr als zwei Stunden hatte das bunte Treiben der Narren auf der Straße ein Ende. Viele zog es ins Zelt, wo man noch einige Stunden weiter feierte.