50 Jahre in Neuss Möbel Knuffmann modernisiert
Neuss. · Das Neusser Einrichtungshaus will mit lokaler Kompetenz den Branchengiganten die Stirn bieten.
Handel braucht Heimat. Diesem Leitgedanken folgend, will Knuffmann die lokale Trumpf-Karte ziehen, um mit ihr im umkämpften Möbelmarkt zu stechen. Die Offensive hat auch das Neusser Einrichtungshaus am Theodor-Heus-Platz, vis-à-vis dem Hautbahnhof, längst erfasst. Es wird sukzessive im laufenden Betrieb modernisiert und soll pünktlich zum Goldjubiläum im neuen Glanz erstrahlen – vor 50 Jahren, am 5. März 1970, eröffnete Knuffmann seinen neuen Neusser „Möbelhof“ am Bahnhof.
Ikea in Kaarst, Höffner in Neuss, Segmüller in Pulheim – deutschlandweit operierende Branchengiganten versuchen, dass sich der Möbelmarkt auch hierzulande in ihrem Rhythmus bewegt. Knuffmann, mit vier Häusern in Krefeld (2), Mönchengladbach und Neuss ein vergleichsweise kleiner Akteur, setzt der in Konzernstrukturen organisierten Größe der Mitbewerber bewusst ein regionales Profil entgegen, das mit Priorität auf Qualität setzt.
Jeder, der im Städtedreieck Krefeld, Mönchengladbach, Neuss ein neues Möbelstück anschaffen wolle, müsse zur Erkenntnis gelangen: „Zuerst zu Knuffmann.“ So formuliert Jens Olding (41) das ehrgeizige Ziel, das er mit lokaler Identität ansteuert: „Knuffmann besitzt regionale Kompetenz und wird sich vor Ort stärker vernetzen.“ Er kündigt Engagement in und mit der Zukunftsinitiative Innenstadt Neuss (ZIN) um deren Vorsitzenden Christoph Napp-Saarbourg an, er kündigt aber auch eine Knuffmann-Offensive zum Hansefest, zum Schützenfest und zu anderen örtlichen Gelegenheiten an, die das Wir-Gefühl in Beleg- und Kundschaft stärken soll.
Knuffmann setzt
auf „qualitative Eleganz“
Jens Olding steht für eine spannende Personalie. Der Neuzugang kam am 1. August vom Mitbewerber Höffner zur Schaffrath-Gruppe, zur der die Knuffmann-Häuser seit 2003 gehören und für die er in seiner Startphase zunächst schwerpunktmäßig aktiv ist. Olding war Höffner-Hausleiter in Neuss von der Eröffnung zur Jahreswende 2014/15 bis zur Etablierung im Markt. Als seine Aufgabe abgeschlossen war, mochte er, der schon in Fürth und Berlin tätig war, nicht weiterziehen und verließ Höffner nach 16 Jahren. Inzwischen hat der vierfache Familienvater ein Haus gebaut und lebt mit seiner Familie in Glehn. „Ich bin abends daheim“, sagt Olding, „weil ich alle unsere Standorte in weniger als einer Autofahrtstunde erreiche.“ Der Schaffrath-Manager redet also nicht nur von Heimat, sondern er lebt und schätzt diese Werte.
In 50 Jahren hat das Knuffmann-Haus am Standort Neuss schon so manche Metamorphose durchlebt. Geblieben ist die exzellente Lage mit 250 eigenen Stellplätzen am Rande der Innenstadt mit bester Anbindung auch an Bus und (Straßen-)Bahn. Die Nutzfläche von 25 000 Quadratmetern sei groß genug, um „alle Wohnformen wertvoll“ darzustellen, bleibe aber überschaubar genug, um „klein und fein“ qualitative Eleganz auszudrücken. Das drücke sich in der Wertigkeit der Lieferanten (Rolf Benz, Erpo Möbelwerk) aus, das werde auch baulich unterstützt. In der ersten und zweiten Etage seien zunächst die Bereiche „Wohnen und Speisen“ modernisiert worden, auch das Küchen-Studio sei fertig. Weitere Arbeitsschritte werden die Außendarstellung betreffen. Auch Gebäude- und Designsprache solle den Passanten auf einen Blick vermitteln, „dass dort ein Local Hero aktiv ist: Ein Neusser Möbelhaus für die Neusser und ihre Nachbarn.“