Statistik der Polizei für 2019 Polizei meldet weniger Unfall-Tote
Rhein-Kreis · Am Donnerstag hat die Polizei die Unfallstatistik für das Jahr 2019 vorgestellt.
. Landrat Hans-Jürgen Petrauschke hatte am Donnerstag eine gute Nachricht zu verkünden: Die Zahl der Verkehrsunfälle im Rhein-Kreis Neuss ist im vergangenen Jahr gesunken – insgesamt wurden 361 weniger aufgenommen als im Vorjahr (damals waren es insgesamt 13 328). Auch die Zahl der Verkehrstoten ist im Vergleich gesunken – von 13 auf sieben. Die tragischen Vorfälle ereigneten sich unter anderem am 29. März, als eine Fahrradfahrerin von einem Lkw am Berghäuschensweg in Neuss erfasst wurde und starb, sowie am 31. Juli in Grevenbroich, als ein Pedelecfahrer an der Viehstraße von einem Traktor überrollt wurde.
Präventivmaßnahmen
an Schulen und Kitas
Auffallend bei den tödlichen Unfällen ist das hohe Alter der Verstorbenen: Fünf von sieben waren nämlich mindestens 80 Jahre alt. Gestiegen ist hingegen die Zahl der Schwerverletzten – von 302 auf 317. „Nach wie vor sind es die schwachen Verkehrsteilnehmer, die bei Verkehrsunfällen ein besonderes Verletzungsrisiko tragen“, sagte Petrauschke. Der Blick auf die Verkehrstoten belegt seine Aussage: Darunter befanden sich nämlich zwei Fußgänger, zwei Fahrrad- und ein Pedelecfahrer.
Aus diesem Grund stehe der Schutz entsprechender Verkehrsteilnehmer auch weiterhin im Fokus polizeilicher Präventiv-Maßnahmen – vor allem in Kindergärten, Schulen und auch in Ausbildungsbetrieben. Hinzu kommen Projekte für Senioren, Fahrrad- und Motorradfahrer.
Auffällig ist die gestiegene Anzahl von sogenannten Unfallhäufungspunkten in der Stadt Neuss. Waren es 2018 noch sieben, ist die Zahl nun auf neun gestiegen. Neu hinzu gekommen sind dort die Kreuzung Zoll-, Michael und Mühlenstraße sowie der Bereich Berghäuschensweg, Arthur-Platz-Weg und Grüner Weg. Gestiegen ist die Anzahl der Unfallhäufungspunkte auch in Meerbusch (von einen auf zwei), gesunken ist sie hingegen in Grevenbroich (von fünf auf drei). Überraschend: Zwar wird Geschwindigkeit in Mitteilungen der Polizei gerne als „Killer Nummer eins“ im Straßenverkehr bezeichnet, das ist sie laut Statistik aber gar nicht. Denn 2019 waren Manöver wie Abbiegen, Wenden, und Rückwärtsfahren die Hauptursachen für Unfälle – und zwar in 536 Fällen. Zum Vergleich: Geschwindigkeit war 2019 „nur“ 94 mal als Ursache festzustellen. Dennoch kündigt die Polizei an, in ihren Bemühungen im Kampf gegen zu schnelles Fahren auch 2020 nicht nachzulassen. Gleiches gilt für Alkohol- und Drogenkontrollen. „Auch das wird für uns weiterhin ein Thema bleiben“, sagte Wolf Wewers, Leiter der Direktion Verkehr bei der Polizei im Rhein-Kreis Neuss.
Schwache Verkehrsteilnehmer sollen geschützt werden
Friedhelm Hinzen, Abteilungsleiter Polizei, machte zwar darauf aufmerksam, dass es mit 497 verletzten Fahrradfahrern 21 weniger gab als im Jahr 2018 (52 davon waren Kinder). Allerdings sei festgestellt worden, dass in 50 Prozent der Fälle die Radfahrer Verursacher der Unfälle gewesen sind. Das erfordere Maßnahmen der Polizei. „Vor allem, weil damit zu rechnen ist, dass die Anzahl von Rad- und Pedelecfahrern in Zukunft weiter ansteigen wird“, so Hinzen. So müssten diese „schwachen“ Verkehrsteilnehmer verstärkt darauf hingewiesen werden, ihre Sichtbarkeit zu erhöhen, motorische Fähigkeiten in Schulungen zu verbessern, aber auch die nötigen Rechtskenntnisse im Straßenverkehr aufzufrischen – oder erst zu
erlangen.