Bahnverkehr in Grevenbroich Bahnhof Frimmersdorf muss erneuert werden

Frimmersdorf. · Von Barrierefreiheit kann keine Rede sein. Zudem hat Vandalismus Spuren hinterlassen.

Am Bahnhof Frimmersdorf liegt manches im Argen. Der Bahnsteig ist zu niedrig, als dass Fahrgäste ohne Hilfe barrierefrei einsteigen können.

Foto: Carsten Sommerfeld

Moderne Triebwagen halten am Bahnsteig in Frimmersdorf, die Züge des Unternehmens Vias stehen in krassem Gegensatz zum Zustand des Haltepunkts. Vandalismus hat dort Spuren hinterlassen, der Weg zum Bahnsteig ist mit Müll gesäumt, von Barriefreiheit kann keine Rede sein. Politiker mehrerer Fraktionen fordern Verbesserungen. „Eine Modernisierung der Station ist erforderlich, die Finanzierung ist aber nicht gesichert“, sagt VRR-Sprecher Dino Niemann. Zuständig für den Haltepunkt ist laut Verkehrsverbund Rhein-Ruhr die DB Station und Service. Im VRR-Stationsbericht 2018 hatte der Bahnhof eine gelbe Ampel („noch akzeptabel“) erhalten, für die Kriterien „Funktion“ und Graffiti“ auf dem Bahnsteig gab es „Rot“ (nicht akzeptabel).

Böschung neben
dem Weg ist voller Müll

Auch anderes liegt im Argen. Die lange Rampe hoch zum Bahnsteig dürfte für viele ältere Menschen nicht zu schaffen sein. Zudem kommen sie ohne Hilfe anderer mit Rollstuhl oder Rollator nicht in den Zug. Der nur 28 Zentimeter hohe Bahnsteig liegt rund einen halben Meter unter der Einstiegshöhe der Triebwagen, die allerdings mit Stufe und Rampe ausgestattet sind. Die Böschung neben dem Weg ist voller Müll, auch das Umfeld der Fahrradständer auf dem Park-and-Ride-Platz ist verdreckt. Am Mini-Wartehäuschen auf dem Bahnsteig fehlen Glasscheiben, ebenso an Fahrplanaushängen – Zeichen von Resignation wegen Vandalismusschäden?

Von der Tristesse hebt sich der neue grün-weiße Fahrkarten-Automat ab. Er funktioniert wieder. Im Januar war das noch fast neue Gerät „geknackt“ worden. Die Täter hatten es auf das Geld darin abgesehen. Laut Bundespolizei wurde der Automat wohl mit einem Auto und einem Seil oder einer Kette aufgebrochen. Das Gerät wurde repariert. Die übrigen Mängel wurden nicht behoben. „Der Bahnhof könnte besser sein“, erklärt Fahrgast Heinz-Willi Becker, als er sich dort ein Ticket kauft. Die Beleuchtung müsse verbessert werden, zudem werde von Jugendlichen Glas zerschlagen.

„Der Zustand der Station ist fast so erbärmlich wie der des Gustorfer Bahnhofs“, sagt Hubert Rütten (UWG). „Beide müssen auf den Stand gebracht werden, dass Fahrgäste sie nutzen können – sie müssen ohne Hilfe in den Zug kommen.“ Und Dieter Dorok (Grüne) betont: „Das ist ein vergessener Bahnhof, da muss viel passieren.“ Seine Meinung: „Wenn an einer Station nur Wenige ein- oder aussteigen, dann wird der Bahnhof auch wenig gefördert. Damit wird er noch unattraktiver, und dann nutzen noch weniger Fahrgäste ihn – ein Teufelskreislauf“.

Auch Daniel Rinkert (SPD) sieht Handlungsbedarf – denn: „Der Bahnhof erfüllt Minimalanforderungen, mehr aber nicht. Wir kämpfen dafür, dass die S-Bahn ins Strukturstärkungsgesetz aufgenommen wird“, zum Ausbau gehöre auch die Verbesserung der Bahnhöfe. Die Station könne etwa in eine der Modernisierungsoffensiven für Bahnhöfe aufgenommen werden.

Als wichtige Maßnahmen nennt Rinkert etwa die Schaffung des niveaugleichen Einstiegs, bessere Beleuchtung und Videoüberwachung, damit der abseits gelegene Bahnhof kein Angstraum sei. Anderes könne und müsse schneller realisiert werden – häufigere Reinigung etwa.