Volksfest in Düsseldorf Eine „glanzvolle Rheinkirmes“ kommt

Update | Düsseldorf · Die Rheinkirmes in Düsseldorf kehrt in diesem Sommer nach zwei Jahren Corona-Pause zurück. Die Schützen versprechen eine besonders glanzvolle Großkirmes. Die Reaktionen sind durchweg positiv.

Sie wird wieder stattfinden: die beliebte Rheinkirmes.

Foto: Endermann, Andreas (end)

Jetzt ist die Entscheidung gefallen: Der St.-Sebastianus-Schützenverein Düsseldorf 1316 wird die Rheinkirmes in diesem Jahr wieder veranstalten. „Wir haben ernsthaft diskutiert, alles abgewogen und entschieden: Schützen- und Heimatfest mit der Größten Kirmes am Rhein finden statt“, teilte Schützenchef Lothar Inden am Freitag mit. Vom 15. bis zum 24. Juli soll das bedeutende Volksfest wieder Millionen Gäste begeistern.

Kirmesarchitekt Thomas König verspricht eine „Kirmes de luxe – denn das sind wir nach zwei Jahren Zwangspause unseren Besuchern schuldig.“ Auf 224 000 Quadratmetern präsentieren sich ab Mitte Juli rund 300 Aussteller aus dem In- und Ausland. König, seit vielen Jahren der Organisator des größten Volksfestes am Rhein, plant einen besonders glanzvollen Mix – „familienfreundliche Fahrgeschäfte, Adrenalin-Kicks und überraschende Neuheiten“. Auch bei der Gastronomie soll es Überraschungen geben. So wird den Angaben zufolge zum Beispiel auch der beliebte Weingarten wieder eine Anlaufstelle und ein Rückzugsort für die Kirmesbesucher sein.

Polizeipräsenz, Security
und jede Menge VIPs

Sichtbare Polizeipräsenz und private Security-Kräfte sollen sicherstellen, dass Besucher sorgenfrei über die Kirmes flanieren können. Eine hohe VIP-Dichte wird außerdem in Aussicht gestellt beim Schützen- und Heimatfest: Die Prominenten sollen sich bei Ereignissen wie Königsschuss, Ausschießen des Jung-Schützenkönigs und Pagenkönigs und dem Gästevogel-Schießen tummeln.

Sowohl das Schützenfest als auch die „Größte Kirmes am Rhein“ werden in Alleinregie von Ehrenamtlern des Schützenvereins organisiert und verantwortet. Vor diesem Großevent feiern die St. Sebastianer traditionell am 8. Mai den „Stephanientag“ zu Ehren von Prinzessin Stephanie von Hohenzollern-Sigmaringen, die als „Engel der Armen“ in die Düsseldorfer Stadtgeschichte eingegangen ist.

Bis Freitag hatten sich die Schützen Zeit gelassen mit der Bekanntgabe ihrer Entscheidung. Diese werden sie sich nicht leicht gemacht haben, wie Brauchtums-Experten immer wieder durchblicken ließen. Die Reaktionen sind bislang aber durchweg positiv. „Wir freuen uns darüber sehr“, kommentiert beispielsweise Albert Ritter, Präsident der Europäischen Schausteller-Union, des Deutschen Schaustellerbundes und Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Schaustellerverbände in NRW, die Düsseldorfer Entscheidung auf Nachfrage. Er sagt weiter: „Die Veranstaltungen, die bis jetzt gelaufen sind, waren eine Abstimmung mit den Füßen. Die Menschen wollen wieder raus und mit ihren Familien Schönes erleben.“

Groß ist die Freude auch bei Britta Damm, der Vorsitzenden der Interessengemeinschaft der Düsseldorfer Schützenvereine (IGDS). „Soweit wir informiert sind, feiern auch alle der IGDS angeschlossenen Vereine die Stadtteilfeste, und auch die werden weiter geplant, und die werden nach Kräften von uns allen unterstützt.“ Das Schützen- und Heimatfest mit der Größten Kirmes am Rhein bringe die Menschen aus der gesamten Region zusammen und beschere ihnen gemeinsam unbeschwerte Stunden, sagt Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU). „Nach zwei Jahren Verzicht durch die Corona-Pandemie ist das vielen ein großes Bedürfnis, und auch ich freue mich schon darauf. Wir werden uns hier aber auch als ein guter Gastgeber zeigen für die Familien aus der Ukraine, die vor dem Krieg in ihrer Heimat bei uns Zuflucht gefunden haben. Sommer- und Winterbrauchtum sind stets gelebte Integration, und das gilt insbesondere bei uns im Rheinland.“

Anders als die Rheinkirmes wurde der Rosensonntagszug, der zwischenzeitlich für den 29. Mai geplant war, längst abgesagt – unter anderem mit Blick auf die unsichere Lage mit dem Ukraine-Krieg. Zur Entscheidung des Sommer-Brauchtums meint der Geschäftsführer des Comitees Düsseldorfer Carneval (CC), Hans-Jürgen Tüllmann: „Finde ich absolut super, und es ist der richtige Weg und die richtige Entscheidung.“

Die Veranstaltung der Rheinkirmes ist ein Millionengeschäft. Mit normalerweise fast vier Millionen Besuchern vor Corona ist sie ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für die Stadt. Sehnsüchtig warteten auch Dutzende Schaustellerfamilien darauf, dass sie wieder stattfindet, denn ihre Existenz wird dadurch gesichert. Die Rheinkirmes ist eines der drei größten deutschen Volksfeste.