Auftakt nach Corona-Pandemie Schützenfest-Saison beginnt in Driesch
Driesch · Als erstes Dorf im Rhein-Kreis wird in Driesch nach zwei Jahren Corona-Pandemie wieder gefeiert.
Kaum zu glauben, aber wahr: In Driesch wird nach zweijähriger pandemiebedingter Zwangspause wieder Schützenfest gefeiert. Es wird das erste Schützenfest im Rhein-Kreis Neuss sein und es geht nächste Woche Freitag (6. Mai) mit dem Oberst-Ehrenabend los, der dann um 20 Uhr in den Bürger- und Schützenball übergeht. Endlich mal wieder das Tanzbein schwingen zur Musik der Coverband „FarbTon“.
„Am vergangenen Sonntag hat eine erweiterte Vorstandsversammlung gegeben. Hier wurden letzte Details zum Ablauf besprochen. Man konnte der Versammlung anmerken, dass alle in großer Vorfreude auf das Schützenfest mit anpacken“, sagt Brudermeister Matthias Urban. Was neu sein wird: „Wir haben am Schützenfest-Samstag erstmals Security im Festzelt“, erklärte Urban. Man wisse nicht, wie Menschen auf die ungewohnte Enge reagieren und da sei es besser wenn da Personen sind, die bei Bedarf schnell deeskalierend eingreifen können.
Das Zelt wird eine Nummer größer sein als üblich. Driesch ist eine kleine Bruderschaft. Knapp 90 Schützen werden auf der Straße sein. Schützenkönig Johannes II. Konnertz lebt zwar in Büttgen, stammt aber aus Driesch und ist stolz darauf, seine Residenz dort auf der Hauptstraße errichten zu können. Der 43-Jährige hatte bereits vor drei Jahren den Königsvogel von der Stange geholt. Die lange Zeit des Wartens auf seine Regentschaft war ihm und der Königin Ines Fleischer (33) durch die Geburt der Tochter Luana im Oktober letzten Jahres versüßt worden. Sohn Jan (15) wird seinem Vater als Standartenträger zur Verfügung stehen. Johannes II. Konnertz kündigte an, dass am Schützenfest-Sonntag rund 60 Gastschützen mitmarschieren werden.
Es mag daran liegen, dass in Driesch so früh gefeiert wird, aber im Gegensatz zu anderen Bruderschaften wird im kleinsten Kaarster Stadtteil die Straßenmusik in gewohnter Stärke zur Verfügung stehen.
Auf dem Festplatz werden die Besucher ein, zwei Buden mehr als früher vorfinden. Im Festzelt soll ohne Maske gefeiert werden dürfen. Eine Änderung wurde mit Rücksicht auf die Flüchtlinge aus der Ukraine vorgenommen: Die Driescher Schützen verzichten auf das sonst übliche Einböllern des Schützenfestes am Samstag. „Den Krieg in der Ukraine werden wir während des Schützenfestes im Hinterkopf haben. Aber es geht jetzt auch darum, wieder etwas Schönes erleben zu können, Lebensfreude zu spüren. Und außerdem hängen von den Schützenfesten ja auch wirtschaftliche Existenzen ab“, sagt der König.