Brauchtumspflege in Kaarst Neuer Vorstand für Carolus

Kaarst · Ein neuer Vorstand soll die Kaarster Carolus-Gesellschaft wieder auf Kurs bringen. Lars Christoph, Helmi Groß und Matthias Molzberger haben die Gesellschaft vor der Auflösung gerettet und wollen das verstaubte Image aufpolieren.

Lars Christoph, Helmi Groß und Matthias Molzberger (v.l.) bilden den neuen Vorstand der Carolus-Gesellschaft.

Foto: Stephan Seeger

Seit 1977 gibt es die Gesellschaft Carolus in dritter Generation. Damals hatte sie sich zur Aufgabe gemacht, das heimatliche Brauchtum zu pflegen. In diesem Jahr besteht die Gesellschaft seit 45 Jahren. Vor der Corona-Pandemie war die Gesellschaft in einer Phase der Neuorientierung, in der die Fokussierung auf das Brauchtum infrage gestellt wurde. Einen kompletten Vorstand gab es nicht mehr. Ende 2021 stand deshalb die Auflösung der Gesellschaft auf der Tagesordnung einer Mitgliederversammlung. Um das zu verhindern, wurde ein Arbeitskreis gebildet. Und dieser war durchaus erfolgreich: Auf der Mitgliederversammlung am 5. April ist Lars Christoph zum neuen Vorsitzenden gewählt worden, Helmi Groß (stellvertretende Vorsitzende) und Matthias Molzberger (Schatzmeister) komplettieren den neuen Carolus-Vorstand.

In mehreren Treffen der Arbeitskreise wurde über die inhaltliche Ausrichtung der Gesellschaft gesprochen. „Wir haben in den letzten fünf Monaten überlegt, wie wir einen Neustart hinbekommen können, was die Herausforderungen sind, vor denen wir stehen“, erklärt Christoph. Der neue Fokus der Gesellschaft liegt auf dem Thema Heimat. „Heimatpflege, Bewahrung der Heimat und das Schaffen eines Bewusstseins der Heimat für alte und neue Bürger ist ein Bereich, der noch einen gesellschaftlichen Vertreter vertragen kann. Diesen wollen wir abdecken“, so Christoph weiter. Unter dem Slogan „Unsere Landwirte – ein starkes Stück Heimat!“ lädt die Gesellschaft im Mai zu einer Auftaktveranstaltung auf dem Loosenhof der Familien Meyer & Meyer ein, um dort mehr über die örtlichen Landwirte zu erfahren.

Alleinstellungsmerkmal ist die Verleihung des Carolus-Bechers

Die „neue“ Carolus-Gesellschaft will weder die Schützen noch die Karnevalisten kopieren. „Das war nie die Intention von Carolus“, erklärt Matthias Molzberger. Vielmehr soll etwas eigenes geschaffen werden. Ein Alleinstellungsmerkmal der Gesellschaft war und ist die Verleihung des Carolus-Ehrenbechers. Diese soll im Sommer statt wie früher im Herbst vorgenommen werden  und der neue Vorstand plant eine Modernisierung. „Die Veranstaltung soll eine breite Zielgruppe ansprechen und sich nicht nur auf unsere Mitglieder fokussieren. Die Art und Weise soll entstaubt und ein bisschen moderner gestaltet werden“, so Christoph. Stattfinden soll die Verleihung in den Räumen des Vereins „Culture without Borders“ an den Tönishöfen als eine Art Sommerfest. Als Mehrwert für die Stadtgesellschaft hat Carolus das Thema Nordkanal auserkoren. „Die Geschichte und Bedeutung des Nordkanals für die Stadt ist interessant“, sagt Christoph. Daher sollen noch in diesem Jahr digitale Schilder an den vier Regiobahn-Haltestellen aufgestellt werden, die über die Geschichte und Entwicklung des Nordkanals informieren – jeweils mit unterschiedlichen Aspekten. Dazu wurden laut Christoph bereits Gespräche mit der Regiobahn geführt, die grundsätzlich Interesse an dem Projekt bekundet hat. Ein Kaarster Unternehmen arbeitete bereits einen ersten Entwurf aus. „Ich glaube, das wird von der Bevölkerung gut angenommen“, sagt Christoph.

Auch Stadtführungen sollen noch in diesem Jahr angegangen werden. Im kommenden Jahr will die Gesellschaft sich dann dem Thema Jugend und Kinder widmen und diese Zielgruppe für die Carolus-Gesellschaft begeistern.